: Sechs Ausbrecher wieder im Knast
■ Mordverdächtiger stellte sich / Beamte sollen gespielt haben
Sechs der neun Häftlinge, die am Silversterabend aus der Jugendvollzugsanstalt Blockland ausgebrochen sind, sitzen wieder im Knast. Darunter auch der Ausbrecher, gegen den ein Haftbefehl wegen Mordes vorliegt. Das hat die Justizpressestelle gestern mitgeteilt. Der mutmaßliche Mörder stellte sich gestern der Polizei. Ihm wird vorgeworfen, im April letzten Jahres einen Drogenhändler in Bremerhaven ermordet zu haben. Sein mutmaßlicher Komplize, der bei der Tat dabei gewesen sein soll, ist noch flüchtig. Das gilt auch für zwei weitere Ausbrecher. Von den sechs Häftlingen, die wieder inhaftiert sind, stellten sich vier freiwillig. Zwei wurden festgenommen: Ein Mann wurde Donnerstag abend in Vegesack von der Polizei aufgegriffen. Ein anderer war kurz nach dem Ausbruch gestellt worden.
Gegen die beiden Justizvollzugsbeamten, die am Silvesterabend Dienst hatten, sind disziplinarrechtliche Vorermittlungen eingeleitet worden. Nach Informationen der taz sollen die Häftlinge bei ihrer Rückkehr angegeben haben, daß die Aufseher während des Ausbruchs „Abalone“ (ein Brettspiel mit Kugeln) gespielt hätten. Justiz-Pressesprecher Dr. Henning Maul-Backer hat dies gestern weder bestätigt noch dementiert. „Die Beamten müssen erst zu den Vorwürfen gehört werden.“ kes
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