piwik no script img

Apfel ganz ohne Diesel

■ Michael Spindler verlor alle Funktionen in der Apple-Chefetage

Cupertino (dpa) – „Mister Diesel“ wurde er genannt. Doch der bullige Deutsche hat ausgedient. Von Verlusten, Verkaufsgerüchten, Preiskämpfen und einer Massenabwanderung von Führungskräften gebeutelt, hat Apple Computer Inc. seit Samstag einen neuen Chef. Gilbert F. Amelio (52), ein Sanierungsspezialist, Elektronikexperte und bisheriger Spitzenmanager des fünftgrößten US-Halbleiterunternehmens National Semiconductor Corp., hat den bisherigen Spitzenmanager Michael Spindler abgelöst.

Der Apple-Verwaltungsrat hat Amelio mit sofortiger Wirkung zum Konzernchef und Verwaltungsratsvorsitzenden ernannt. Er erklärte am späten Freitagabend, lange nach Börsenschluß: „Ein Führungswechsel ist im besten Interesse von Apple Computer.“ Spindler ist auch nicht mehr Mitglied des Verwaltungsrates. Apple-Mitgründer, A. C. Markkula, bleibt als stellvertretender Leiter in dem Aufsichtsgremium.

Amelio ist nach Apple-Mitgründer Steve Jobs, John Sculley und Michael Spindler der vierte Konzernchef des vor knapp 20 Jahren gegründeten PC-Unternehmens. Amelio gehört dem Apple- Verwaltungsrat bereits seit November 1994 an.

Angebliche Übernahmeofferten von seiten des Computerkonzerns Sun ließ Apple bisher dementieren. Börsengerüchten zufolge soll Sun ein Angebot im mittleren 20-Dollar-Bereich je Apple- Aktie gemacht haben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen