: Entführung und Krieg in Kaschmir
Seit sieben Monaten ist Dirk Hasert in der Gewalt von Geiselnehmern im indischen Teil von Kaschmir. Heute werden dem deutschen Außenminister in Bonn 100.000 Unterschriften überreicht: Kinkel soll sich für Haserts Freilassung einsetzen.
Dirk, 26, und vier weitere Touristen wurden am 9. Juli 1995 von kaschmirischen Separatisten entführt. Die Gruppe Al-Faran drohte, die Männer umzubringen, wenn die indische Regierung nicht 21 inhaftierte Mitkämpfer freilasse. Wenig später wurde der Norweger Hans-Christian Oströ enthauptet aufgefunden. Bis heute weiß niemand, wer hinter Al-Faran steckt.
Seit sechs Jahren führen verschiedene Gruppen einen Guerillakrieg gegen die indische Herrschaft in Kaschmir. Die Bevölkerung leidet unter den grausamen Auseinandersetzungen zwischen Rebellen, Armee und Paramilitärs. Mehr als 12.000 Menschen kamen dabei seit 1989 um. Indien beschuldigt Pakistan, die Separatisten zu bewaffnen. Die meisten Gruppen streben nicht die Unabhängigkeit an, sondern einen Anschluß an Pakistan.
taz-Autor Jens Schmidt ist der erste Journalist, der Familie Hasert besuchen durfte. li
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