: Einmalige Angelegenheit
■ IRA-Armeerat zur Londoner Bombe
Dublin (taz) – Der Armeerat der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) hat den IRA-Mitgliedern erklärt, daß der Bombenanschlag in London, bei dem am Freitag zwei Menschen getötet und rund hundert verletzt wurden, eine einmalige Angelegenheit gewesen sei. Das behauptete gestern die Irish Times unter Berufung auf Dubliner IRA-Kreise.
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionistischen Partei, John Taylor, glaubt, daß die IRA einen erneuten Waffenstillstand eingehen wird. Unionistenchef David Trimble verlangte, die IRA- nahe Partei Sinn Féin zu ächten. David Ervine, ein Sprecher der protestantischen Milizen, warnte jedoch davor, Sinn-Féin-Chef Gerry Adams „zu isolieren und die Gespräche mit ihm abzubrechen“.
Die irische Regierung hat gestern informelle Kontakte mit Sinn Féin aufgenommen. Das von Adams geforderte Gespräch lehnte Premierminister John Bruton jedoch ab. Die von John Major angekündigten Wahlen für ein nordirisches Regionalparlament, so Bruton weiter, würden „Öl ins Feuer“ gießen. Statt dessen sollten schnell Allparteiengespräche einberufen werden.
Rund 4.000 Menschen demonstrierten gestern mittag in Belfast für die Fortsetzung der Waffenruhe. Ralf Sotscheck
Siehe auch Seite 10
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