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■ StandbildMit Jaspers auf Fahndung

„Die Drei“, Mi., 21 Uhr, Sat.1

„Geld spielt keine Rolle“, sagt die junge Mörderin Walli Saller (Deborah Kaufmann), „wenn man wirklich entschlossen ist.“ „Entschlossen, über Grenzen zu gehen?“, erwidert Privatdetektiv Peter Lombardi (Uwe Bohm), denn er will ein Geständnis hören. „Weiter.“ – „Weit weit?“ – „Sehr weit.“ Psst, keine Zwischenfragen jetzt, wir sind mitten drin in einem „Krimi vom Feinsten“ (O-Ton Sat.1).

Aber halt, Werbepause, ein bißchen Zeit ist zwischendurch, und sooo spannend ist es auch wieder nicht. Gleich vorneweg: „Die Drei“ ist keine Fortsetzung von „Die Zwei“ mit Toni Curtis und Roger Moore, obwohl die Dialoge auch hier manchmal komisch sind. Also, da ist diese Charlotte Burg (Hannelore Hoger). War mal Richterin, betreibt jetzt aber eine Detektei. In der hat sie zwei Typen angestellt, die mögen sich erst gar nicht, dann vertragen sie sich aber doch.

Der eine, Lombardi, ist eigentlich Doktor der Philosophie und besucht auch schon mal seinen alten Professor. Da zitiert er Jaspers. „Und das nach Ihrem Bruch mit der Philosophie...“, wirft der Professor ein. Dr. Lombardi: „Ich habe keinen Bruch mit der Philosophie“ – schon eher einen mit der deutschen Sprache.

Der andere heißt George Gens (Zacharias Preen), und mit ihm hat die GSG 9 gebrochen, weil er, statt Wache zu schieben, lieber Mädels traf. Jedenfalls ist ein reicher Alter umgebracht worden, und der Mord soll seiner Steuerberaterin in die Schuhe geschoben werden. Schnell stellt sich heraus: Die Nichte des Alten war's, und geholfen hat ihr der Mann der Steuerberaterin. Um mehr herauszubekommen, machen sich die beiden Ermittler an das Pärchen heran.

Und das geht so: Lombardi verwickelt in der Mensa die studentische Nichte in eine philosophische Diskussion, und schon hat er den Kontakt. Kollege Gens fährt derweil ihrem Liebhaber auf die Stoßstange, im nächsten Moment sitzen sie schon im Bistro und reden wie alte Kumpels. Die Chefin Charlotte sitzt derweil den ganzen Tag auf dem Sofa und sinniert über ihren verstorbenen Gatten. Als die Auftraggeberin am Anfang in die Agentur kommt, hatte die Burg zu Lombardi gesagt: „Eigentlich wollte ich heute nicht mehr gestört werden.“ Hätte der mal besser auf sie gehört, das hätte uns eine langweilige Serie erspart. So aber laufen „Die Drei“ jetzt jeden Mittwoch bei Sat.1. Stefan Kuzmany

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