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Unterm Strich

Die Journalistin Elke Heidenreich, alias „Else Strathmann“, erhält den Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS). Sie habe bewiesen, daß Sprache auch im Zeitalter der Unterhaltungsliteratur anspruchsvoll, engagiert und voll verständlich gepflegt werden kann, heißt es in der am Montag in Wiesbaden veröffentlichten Mitteilung der Jury. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben, ist aber – wat is datt denn – nicht mit einem Geldpreis verbunden.

Der polnische Schriftsteller Tadeusz Nowakowski, der durch seinen Roman „Polonaise Allerheiligen“ bekannt wurde, ist am Montag im Alter von 78 Jahren in der zentralpolnischen Stadt Bydgoszcz gestorben. Das meldete die polnische Nachrichtenagentur PAP. Nowakowski war während des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland verschleppt worden und nach der kommunistischen Machtübernahme nicht in seine Heimat zurückgekehrt. Seit 1952 arbeitete er für das polnische Programm des US-Senders Radio Freies Europa in München. Nowakowskis Buch „Polonaise Allerheiligen“ handelt von polnischen Kriegsgefangenen während der Nazi-Zeit. 1959 erschien der Roman auch in deutscher Übersetzung. Ferner liegen von Nowakowski die Essaysammlung „Picknick der Freiheit“ und das Buch „Die Radziwills. Die Geschichte einer großen europäischen Familie“ vor. Nach der demokratischen Wende von 1989 war Nowakowski nach Polen zurückgekehrt.

Die „libertäre taz“ (K. Scheel) darf sich freuen. Der Schauspieler Ben Cole hat sich ausgezogen und in der Londoner Galerie Hayward in einem Glaskasten präsentiert. Am Samstag waren er und vier weitere Nackte acht Stunden lang „Rohmaterial“ (dpa) für eine Installation des britischen Filmregisseurs Peter Greenaway. Am Sonntag nahmen Frauen die Plätze in den Vitrinen ein. „Manche Leute kamen, weil sie einfach sehen wollten, wie groß dein Geschlechtsteil ist“, meinte trocken der 36jährige Ben, der im Hauptberuf Nacktdarsteller ist, „den meisten aber war es peinlich, uns zu betrachten.“ Greenaways raumfüllende Installation aus Schauspielern, Requisiten, Zeitungen, Licht und einer Geräuschkulisse ist Teil der Ausstellung „Verzaubert. Kunst und Film“. Das Ensemble in den Vitrinen wird täglich wechseln (bis 6. Mai). Die libertäre taz hat meldend ihre Pflicht getan.

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