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Kämpfe in Kurdistan

■ Türkische Offensive geht weiter, Kurden protestieren in Straßburg

Ankara/Straßburg (AFP) – Bei einem Militäreinsatz in der Region Lice in der südosttürkischen Provinz Diyarbakir hat die türkische Armee 45 Rebellen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) getötet. Wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu gestern meldete, eröffneten Soldaten, die in der Region patrouillierten, das Feuer, als sie auf eine Gruppe von etwa hundert kurdischen Rebellen stießen. Damit wurden seit Beginn der jüngsten türkischen Operation gegen die kurdischen Rebellen am 6. April insgesamt 176 PKK- Kämpfer getötet.

Laut Anadolu erschossen Rebellen in der Nacht zum Dienstag in der südlichen Provinz Kahramanmaras drei Dorfschullehrer. Die Lehrer seien in ihrer Unterkunft tot von einem Fahrer aufgefunden worden, der sie zu den Feiern anläßlich des am 23. April begangenen Festes der nationalen Souveränität bringen sollte. Lehrer sind häufig das Ziel der PKK.

Mehrere hundert Kurden aus ganz Ostfrankreich und Paris haben gestern vormittag vor dem Europarat in Straßburg gegen die Unterdrückung der Kurden in der Türkei protestiert. Auf Transparenten forderten die nach Polizeiangaben rund 500 Demonstranten eine „politische Lösung“ des Kurdenkonflikts in der Türkei.

Der Menschenrechtskommission des Europarats liegen mehr als 400 Beschwerden gegen die Türkei vor. Die meisten Klagen stammen von Kurden, die den türkischen Sicherheitskräften Folter, Mord und die systematische Zerstörung kurdischer Dörfer vorwerfen. Am Donnerstag und Freitag werden erstmals zwei Klagen von Kurden gegen die Türkei vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg verhandelt. Dabei geht es um die Zerstörung eines Dorfes sowie die Beschwerde eines Kurden, der nach eigenen Angaben 14 Tage lang in Polizeigewahrsam mißhandelt wurde. Der Mann wurde im April 1994 ermordet – ein knappes Jahr, nachdem er die Klage in Straßburg eingereicht hatte.

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