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Die Sperrmüll-Connection

Auch über den dritten „Nutzmüll“-Export nach Afrika freut sich Hamburgs Umweltsenator Fritz Vahenholt (SPD) ganz außerordentlich. Und packte gestern mit an, als ein Container mit alten Schreibmaschinen, Fahrrädern, Nähmaschinen, Rollstühlen, Schulmaterialien und Werkzeugen beladen und reisefertig gemacht wurde. Der aufgearbeitete Sperrmüll für das westafrikanische Gambia, frohlockt der Umweltsenator, schlägt gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Hamburg ist den Schrott los, die Aufarbeitung schafft qualifizierende Arbeit für Behinderte und Langzeitarbeitslose des Recyclinghofs Altona und würde „Hilfe zur Selbsthilfe“ in „einem der ärmsten Länder Afrikas“ leisten.

Finanziert wird der Nutzmüll-Transport von der staatlichen Entwicklungshilfeorganisation, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) und der Hamburger Senatskanzlei.

„Unsere Schätze aus der Mülltonne werden am 22. Mai in Gambia an gemeinnützige Institutionen und Schulen weitergegeben“, so Mitinitiator Christian Budde. Daß die geschenkten „Schätze“ aus Hamburg den Gambischen FahrradhändlerInnen, SchneiderInnen und SchmiedInnen die Preise kaputtmachen, kann sich Umweltbehördensprecher Kai Fabig „eigentlich nicht vorstellen“. sim

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