piwik no script img

Die literarische Woche

Heute: Vernetzung tut gut, sagen sich die Macher des neuen LAOLAclubs und wollen zukünftig immer an zwei Dienstagen im Monat die literarische und die musikalische Szene der Stadt miteinander verschmelzen und in lockerer Folge Dichter wie Thomas Kling oder Rocko Schamoni mit Bands wie den Incredible Sinalco Bums oder Ja König Ja zu mischen versuchen. Zum Auftakt hat der Club sich heute den Berliner Thomas Brussig eingeladen, dessen Erfolgsroman Helden wie wir mit der Musik der Hamburger Band Ludwig gekoppelt wird. LAOLAclub c/o KHG, Rentzelstr. 17, 20 Uhr

Donnerstag: Holocaust-Denkmäler und Gedenkstunden, Festakte und Gedenkparties: In Deutschland, so die Theorie des in Kanada und in Berlin lebenden Soziologieprofessors Y. Michael Bodemann, ist das Erinnern, das Gedächtnis, nicht nur eine Kultur, sondern eine regelrechte Industrie geworden, deren erste Auswirkung es ist, daß das jüdische Erinnern längst ockupiert ist. In seinem Buch Gedächtnistheater. Die jüdische Gemeinschaft und ihre deutsche Erfindung analysiert Bodemann das beflissene deutsche „Juden- expertentum“ und fordert selbstkritische Formen Erinnerns. Literaturzentrum im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr

Donnerstag: Wenigstens bei den Büchern ist unmißverständlich der Frühling ausgebrochen. Heute häufen sich im Rahmen des Hamburger Bücherfrühlings prompt auch die Veranstaltungen, vor allem in den Bücherhallen. In der Zentralbibliothek treffen sich Martina Bick, Anke Gebert, Heide Koehne und Regula Venske zum Thema (Über)-Lebenskunst und Frauenliteratur im Allgemeineren. In der Bücherhalle Winterhude liest dagegen schon am Nachmittag Krimiautor Frank Goehre aus seinen Werken. Kriminalistisch geht es auch in Bramfeld zu, wo die erfolgreiche Doris Gercke aus ihrem neuen Roman Auf Leben und Tod liest. Zentralbibliothek, Große Bleichen 27, 19.30 Uhr; Bücherhalle Winterhude, Poßmoorweg 21, ab 17 Uhr; Bücherhalle Bramfeld, Herthastr. 18, 19 Uhr

Freitag: Eben durfte er sich in Wien das bei deutschsprachigen Schauspielern begehrteste Schmuckstück abholen, nun ist er schon wieder in Hamburg, um aus Thomas Manns Dr. Faustus zu lesen: Bruno Ganz, der Schweizer mit dem deutschen Literatur-Appeal.

Thalia Theater, Alstertor 1, 20 Uhr

Montag: Wie Yoko Tawada gehört Carlos A. Azevedo zu den Hamburger Schriftstellern, deren Wurzeln ganz anderswo liegen. In seinem Buch Hamburgo Blues versucht er, eben das zu verschmelzen: die Lebenswelt der südlichen (nämlich portugiesischen) Heimat und die Erfahrung des Nordens vor Ort.Portugiesisches Freizeitzentrum, Heinrichstr. 14, 16 Uhr

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen