: Teilerfolg für Lehrer
■ 400 befristete Stellen für Lehrer. Gewerkschaft trotzdem enttäuscht
Beim Kampf um Stellen für Lehrer mit befristeten Verträgen hat Schulsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) einen Teilerfolg erreicht. Statt der von ihr gewünschten 600 konnte sie am Montag 400 Stellen bei Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) durchsetzen. Die jetzt ausgehandelten 400 Vollstellen sollen sich 600 Lehrer auf der Basis von Zweidrittel-Zeitverträgen teilen. Die Lehrkräfte sollen vorrangig in internationalen und sonstigen besonderen Schulen eingesetzt werden.
Insgesamt gibt es derzeit 1.241 Lehrer mit Fristverträgen, die sich 1.000 Vollzeitstellen teilen. Nach der gestrigen Rettung von 400 dieser Vollzeitstellen stünden die verbleibenden 600 weiterhin auf der Streichliste, so gestern Stahmer.
Von der ursprünglich in diesem Jahr zu erbringenden Sparsumme von 121 Millionen Mark wurden der Schulverwaltung gestern 27,9 Millionen Mark erlassen. Denn über die 400 Fristvertragsstellen hinaus wurde vom Senat auch der Erhalt von weiteren 520 Vollzeitstellen für Lehrer beschlossen.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) reagierte dagegen enttäuscht auf die Entscheidung des Senats. Um den Bedarf in Mangelfächern zu decken, wäre mindestens die Verlängerung von 650 Vollzeitstellen für Fristverträgler notwendig gewesen, bemängelte gestern der GEW-Vorsitzende Erhard Laube den Kompromiß.
Ob die Gewerkschaft bei ihrem Angebot einer Teilzeit-Initiative bleibt, soll heute eine Landesdelegiertenversammlung entscheiden. Nach den Plänen der GEW könnten 350 der 1.000 Stellen für Zeitverträgler durch Stundenreduzierungen und Lohnverzicht bei festangestellten Lehrern gerettet werden. Severin Weiland
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