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■ SoundcheckGehört: Tony Bennett

Gehört: Tony Bennett. Was mag uns der 69jährige Tony Bennett sagen wollen, daß er sein Konzert mit dem Song „The Best Is Yet To Come“ eröffnet? Kleiner Witz, Leute? Hat er das Paradies geschaut? Oder will er uns allen, die wir erst ein kürzeres Wegstück zurückgelegt haben, die Traurigkeit nehmen ob der Tage, die da kommen?

Ich hätte mir gewünscht, daß sämtliche Musiker Hamburgs zu diesem Abend anwesenheitsverpflichtet gewesen wären, denn von seiner disziplinierten Professionalität hätte ein jeder etwas lernen können. Bennett kennt all die kleinen Tricks, die nötig sind um zu gewährleisten, daß seine Zuhörer sich blendend unterhalten. Er weiß, daß die Musik, wie gut sie auch sein mag, dazu womöglich nicht ausreicht. Also schenkt er allen Ecken des Saals sein Dauerlächeln, weiß, wenn ein Scherzchen angebracht ist, hat ein kleines, äußerst gezielt eingesetztes Reservoir an Gesten, die die Songtexte illustrieren, und weiß, daß er, wenn das alles nicht reicht, drei Musiker hinter sich hat, denen er jederzeit den Spot überlassen kann.

Darüberhinaus geht es Tony Bennett wahrscheinlich wirklich so gut wie selten zuvor: erfolgreiche Platten, überschüttet mit Preisen, dazu eine neue Ehefrau – wie sang er doch so treffend in den Worten Ira Gersh- wins: „I got rhythm, I got music, I got my girl – who could ask for anything more?“

Detlef Diederichsen/Foto: jms

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