: Weite Wege für Wolof
■ Der Verein Lernbrücke hat sich auf afrikanische und asiatische Sprachen spezialisiert. InteressentInnen kommen aus verschiedenen Städten nach Berlin
„Zu unseren Wolof-Intensivkursen am Wochenende kommen sogar Leute aus Hamburg und anderen Großstädten angereist“, sagt Holger Wortmann, stellvertretender Vorsitzender von Lernbrücke e.V. Wolof ist die Landessprache in Gambia und Senegal.
Über 40 verschiedene Sprachen werden bei Lernbrücke angeboten. Neben den „gängigen“ Fremdsprachen bietet die Lernbrücke beispielsweise Kurse für Albanisch, Estnisch, Hindi bis hin zu Zulu an. „Ein wesentlicher Schwerpunkt bei uns sind afrikanische und asiatische Sprachen. Davon haben wir rund 15 im Angebot“, erläutert Wortmann.
Neben den normalen Kursen mit zwei Terminen pro Woche werden bei Lernbrücke auch zweiwöchige Intensivkurse mit täglichem Unterricht angeboten. Der Unterricht findet bei Lernbrücke in Kleingruppen zwischen drei und sechs Leuten statt. Aber auch Einzelunterricht ist möglich. „In kleinen Gruppen ist es leichter, vorhandene Sprachhemmungen abzubauen und auf individuelle Schwierigkeiten einzugehen“, sagt Wortmann. „In unseren Kursen wird ein Grundgerüst an Grammatik vermittelt. Im Mittelpunkt stehen jedoch das Erlernen der Umgangssprache und freies Sprechen.“ Bei Lernbrücke unterrichten überwiegend muttersprachliche LehrerInnen. „Wir wollen den TeilnehmerInnen außer der Sprache auch immer etwas von der Kultur des jeweiligen Landes vermitteln.“ Rund 1.200 SprachschülerInnen zählt die Lernbrücke jährlich.
Außer den Sprachkursen bietet der Verein auch Lern- und Nachhilfe in den gängigen Schulfächern für SchülerInnen ab der 6. Klasse an. „Dieser Bereich macht rund 25 Prozent bei uns aus“, sagt Wortmann, Nachhilfelehrer für anorganische Chemie, Mathematik und Physik.
Bei den Sprachen ist in letzter Zeit vor allen Dingen bei Vietnamesisch eine auffällige Nachfrage zu verzeichnen. Chinesisch hat dagegen vor einigen Jahren einen „Einbruch“ erlebt. Wortmann: „Seit dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens will bei uns kaum noch jemand diese Sprache lernen.“ Volker Wartmann
Lernbrücke e.V., Feurigstraße 62, 10827 Berlin-Schöneberg, Telefon 784 44 59, Fax 784 83 47
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen