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Alles fließt in Rothenburgsort

■ Kurioses und Wissenswertes über das Luxusgut Wasser

Alte Holzwasserleitungen, lederne Wassereimer, Wassertürme in Miniaturgröße und Badezimmer, bei deren Anblick man froh ist, daß es sich um unverkäufliche Museums-Exemplare handelt: Die Hamburger Wasserwerke (HWW) haben kuriose Gegenstände zusammengetragen, die die fast 630jährige Geschichte der (Trink-)Wasserversorgung in Hamburg dokumentieren. Gestern eröffneten sie die Dauerausstellung „Wasser Forum“ in Rothenburgsort.

Die organisierte Wasserversorgung in Hamburg reicht – ähnlich wie in Lübeck – ins Jahr 1370 zurück. 40 bis 50 Gebäude waren damals mit Rohrleitungen aus Eichenholz ausgestattet, die Trinkwasser aus Brunnen und der Alster ins Haus brachten. Diesen Luxus konnten sich allerdings nur reiche Kaufleute leisten. Die Installation der Rohre in einem Meter Tiefe verschlang – gemessen an heutigen Preisen – zwischen 25.000 und 50.000 Mark. Deshalb schleppten die meisten Hamburger eimerweise Wasser aus den Fleeten und der Alster nach Hause. Der Aufwand war riesig, entsprechend gering der Verbrauch.

Moderne Metall-Leitungen wurden 1820 eingeführt. Der Aufbau der ersten zentralen Wasserversorgung begann 1848 in Rothenburgsort. Dort arbeitet heute das Hauptpumpenwerk, die zentrale Leitwarte und das HWW-Zentrallabor.

Heute verbraucht jedeR HamburgerIn täglich rund 130 Liter Trinkwasser, ständigen Aufrufen zum sparsamen Umgang zum Trotz. Die HWW erhöhen zum 1. Juli die Preise von 2,60 Mark auf 2,67 Mark pro Kubikmeter. hh

Wasser Forum, Pumpwerk II, Billhorner Deich 2, bis 30. Juli dienstags 10 bis 16 Uhr

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