: Signale auf Rot
■ Achtung: Heute streiken in Berlin und Brandenburg die Lokomotivführer
Der Eisenbahnverkehr in Berlin und Brandenburg soll heute morgen zwischen 7 und 8 Uhr fast vollständig stillgelegt werden. Die Eisenbahngewerkschaften wollen mit dem Warnstreik Druck auf die Bahn AG wegen stockender Tarifverhandlungen zur Angleichung der Einkommen der 96.000 Ost- Eisenbahner ausüben, teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die Verkehrsgewerkschaft GDBA mit. Eine Bahn-Sprecherin verwies darauf, daß noch Friedenspflicht bestehe. Der Warnstreik wäre daher rechtswidrig.
Der GDL-Bezirksvorsitzende Hans-Joachim Kernchen sagte, in dieser Stunde ruhe der ganze Regionalverkehr sowie der Fernverkehr. Alle in den Regionalbereich Berlin einfahrenden Züge, beispielsweise aus Polen, müßten am ersten Bahnhof anhalten. Zum Regionalbereich gehörten die Betriebsbahnhöfe Pankow und Hauptbahnhof, im Osten Frankfurt (Oder), im Süden Hoyerswerda sowie die Betriebsbahnhöfe Cottbus, Seddin und Wustermark. Dagegen zähle der brandenburgische Bahnhof Wittenberge zum Regionalbereich Schwerin und Falkenberg zum Bereich Halle.
Die Gewerkschaften halten das von der Bahn AG am 13. Juni analog zum Abschluß im öffentlichen Dienst unterbreitete Angebot von einem Prozent mehr Lohn für die Ost-Eisenbahner für völlig unzureichend. Die Einkommen liegen derzeit bei 84 Prozent West. Die Gewerkschaften hatten daraufhin den Angleichungstarifvertrag zum 9. Juli gekündigt und die Bahn aufgefordert, innerhalb von zwei Wochen bis drei Wochen ein akzeptables Angebot vorzulegen. Dies sei nicht geschehen, sagte Kernchen. Die Zusage des Bahn-Vorstandes, am 31. Juli über die Angleichung sprechen zu wollen genüge nicht. Inzwischen sei die Bahn nämlich von einem Angleichungstarifvertrag abgerückt. dpa
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