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Während andere HeldInnen fallen, bleibt Lars Riedel stark

„Ich bin nicht hier, um Anstecknadeln zu tauschen“, läßt eine Schuhfirma ihre Angestellte Jackie Joyner-Kersee (34) sagen. Auch nicht, um Weitsprung-Gold zu gewinnen. Die heutige Entscheidung muß ohne die verletzte US-Amerikanerin und ihre Wegbegleiterin Heike Drechsler (31) auskommen. Überhaupt: Einige Gesichter, die die Billboards zieren, müssen demnächst das Überkleben fürchten. Auch Sergej Bubka (32) wird heute nacht nicht fliegen, und das, sagt er, „ist eine große Tragödie für mich“. Der an der Achillessehne verletzte Stabhochsprung-Weltrekordler weinte, als er am Mittwoch das Olympiastadion verließ – ohne die Qualifikation überhaupt aufgenommen zu haben. Mit ihm ist Linford Christie (36) gegangen. Der 100m-Olympiasieger von 1992 hatte im Zwischenlauf um 1/100stel das Finale über 200m verpaßt, das heute in den frühen Morgenstunden gelaufen wurde. Der Chemnitzer Diskuswerfer Lars Riedel ist 29 und hat das erwartete Gold geholt (Foto). Nach den üblichen Nervenproblemen schaffte er im fünften Versuch 69,40m. „Es ist ein riesiger Traum, den ich im Moment nur zu 50 Prozent begreife“, sagte Riedel. Mit Frank Busemann (21) aus Dortmund ist derweil vielleicht ein neuer Held da: Er hatte nach Tag 1 des Zehnkampfes 4.468 Punkte gemacht und lag damit vor der Entscheidung heute morgen auf Platz zwei; nur Dan O'Brien (4.592) vor sich. Foto: Reuter

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