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Stasi-Spione gesucht

■ Gauck-Behörde dechiffriert auf der Suche nach Agenten Magnetbänder

Berlin (dpa) – Bislang unentdeckte Stasi-Auslandsspione können vermutlich durch die Entschlüsselung von Magnetbändern enttarnt werden, die bei der Berliner Gauck-Behörde lagern. Cornelia Bull, Sprecherin der Behörde, sagte gestern, daß die Magnetaufzeichnungen derzeit in einem komplizierten Verfahren dechiffriert werden. Nach Schätzungen sollen bislang mehrere tausend inoffizielle Mitarbeiter für die Stasi im Ausland unentdeckt geblieben sein. Durch die Erschließung nicht vernichteter Unterlagen ergäben sich Querverweise auf die Tätigkeit der Stasi in den alten Bundesländern, sagte Bull.

Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel sollen die Magnetbänder der Entschlüsselung der Decknamen von Agenten dienen. Zugleich könnten mit ihrer Hilfe Führungsoffiziere identifiziert und Dauer und Umfang der Spitzeltätigkeiten ermittelt werden. Die Welt am Sonntag schreibt, daß durch diese Unterlagen auch Licht in das DDR-interne Netz der Hauptverwaltung Aufklärung der Stasi gebracht werden solle.

Fünfzig Mitarbeiter des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge in Zirndorf befassen sich ebenfalls mit der Aufarbeitung der Stasi-Geschichte. Im Auftrag der Gauck-Behörde setzen sie in mühsamer Puzzlearbeit zerrissene Stasiakten wieder zusammen. Rund 5.300 Säcke mit Papierschnipseln lagern in Zirndorf. Durch die Rekonstruktion der Unterlagen konnten bereits neue Erkenntnisse über bislang nicht enttarnte westdeutsche Stasimitarbeiter gewonnen werden, aber auch weitere Informationen über das Ausmaß der Oppositionsbewegung der DDR.

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