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Streiks ausgeweitet

■ In NRW, Hessen und Bayern wurde im Einzelhandel wieder gewarnstreikt

Düsseldorf (dpa) – Im Tarifkonflikt des Einzelhandels haben die Gewerkschaften ihre Streiks wieder verstärkt. In Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern legten gestern 650 Beschäftigte ganztägig oder zeitweise die Arbeit nieder. Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) rief für Donnerstag 600 Beschäftigte in NRW zum Streik auf.

Unterdessen blieben die Fronten im Tarifstreit verhärtet. Die Arbeitgeber lehnen eine Übernahme des in Rheinland-Pfalz erzielten ersten Tarifabschlusses zum neuen Ladenschluß ab. Ihre Kritik gilt vor allem den Zuschlägen für die Arbeit am Samstag nachmittag. Erstmals meldeten auch die ostdeutschen Händler geschlossen Widerstand gegen das Mainzer Modell an.

Die Supermarktkette Norma, die vergangene Woche bestreikt worden war, sperrte den dritten Tag etwa zwanzig Beschäftigte ihres Regensburger Zentrallagers aus. Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) erwirkte in einem ersten Streitpunkt vor dem Regensburger Arbeitsgericht eine einstweilige Verfügung. Danach darf Norma vorerst nicht mehr behaupten, die Streiks seien rechtswidrig. Norma hatte mit dieser Begründung Streikteilnehmern mit Kündigung gedroht.

Vor dem Hintergrund der längeren Ladenöffnungszeiten forderten HBV und SPD gestern erneut die Abschaffung der sozialversicherungsfreien 590-Mark- Jobs. SPD-Fraktionschef Rudolf Scharping und die HBV-Vorsitzende Margret Mönig-Raane begründeten ihre Forderung mit der Schutzbedürftigkeit der Arbeitnehmer und der Gefahr, daß Einzelhandelsunternehmen die geringfügige Beschäftigung ausweiten und damit Sozialdumping betreiben könnten.

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