■ Naturheilkunde für Amateure: 7 mal 7 Katzenleben
282 niedergelassene Tierärzte gibt es in Berlin, aber nur 6 Tierheilpraktiker. Schwer haben es also diejenigen, die ihrem kranken Haustier sanfte Heilung gönnen möchten. Katzenhalter haben es nun etwas einfacher: Denn jetzt gibt es das Buch „Naturheilkunde für Katzen“. Es hilft bei der Heimtiertherapie und beschreibt verschiedene Methoden homöopathischer Heilung bei Tieren.
Katzen reagieren oft sensibel. Umzüge oder Alleinsein machen aus ihnen wahre Nervenbündel. Zur Vorbeugung dieses Zustands empfielt das Buch die beim Menschen bewährte Bachblütentherapie. Viermal täglich werden dem Tier je 4 Tropfen Blütenessenz ins Futter gegeben. Zusätzlich ist die Katze viermal pro Tag mit einem halben Liter Wasser mit Bachblütenzusatz zu übergießen. Zeigt ihr Liebling die Symptome des gefährlichen Katzenschnupfens (Niesen, Schniefen, wäßriger Nasenausfluß, geröteter Rachen), dann lindert das in der Abbildung beschriebene Dampfbad schnell das Leiden. Auch Akkupressurmethoden werden im Buch anschaulich beschrieben. Bei Analdrüsenentzündung kann man der Katze mit vorsichtigem Massieren unter der Schwanzwurzel Erleichterung verschaffen. Bei akuter Bronchitis empfielt sich ein kalter Brustwickel, immer rund um den Katzenleib.
Leider hält das Buch nicht ganz, was es verspricht. So empfehlen die Autoren bei der Hälfte aller Krankheiten doch den Besuch eines Tierarztes oder Heilpraktikers. Bei Unfällen, wie Elektroschlag, Ertrinken und Gehirnerschütterung, fehlt dieser Hinweis allerdings. In solchen Fllen kann die Anleitung zur Mund-zu-Nase-Beatmung Katzenleben retten: „Atmen Sie flach ein – denken Sie an die Zunge –, stoßen Sie die Luft mit etwas Druck in die Nasenlöcher und drücken Sie dann den Brustkorb zusammen. Dann das Ganze wiederholen.“ Mehr als sieben Versuche haben Sie aber nicht. Ist die Katze dann wieder gesund, freut sich bekanntlich der Mensch. Antje Heinrich
„Naturheilkunde für Katzen“. Pala-Verlag, 19,80 DM. Gibt es auch für Hunde und Kleintiere
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