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Praxen dicht

■ 100 Hamburger Orthopäden streiken heute gegen das neue Abrechnungssystem

Aus Protest gegen Einkommenseinbußen machen Hamburgs Orthopäden heute ihre Praxen dicht: „Wir demonstrieren dafür, daß wir in unseren Praxen auch künftig so behandeln können, wie wir es für sinnvoll halten“, erklärte der Obmann des Berufsverbands der Hamburger Orthopäden, Jörge Ropohl. Werde das neue Honorarsystem nicht wieder geändert, könnten künftig keine chronisch Kranken behandelt werden. Einsparungen würden in erster Linie die PatientInnen treffen, die sich einer längeren Schmerztherapie unterziehen müßten.

Mit rund 30 Prozent seien die Einkommensverluste im ersten Quartal 1996 bei den Berufsverbandsmitgliedern besonders hoch gewesen. „Das ist besonders für die jungen Kollegen existenzbedrohend, die viel Geld in ihre neuen Praxen investieren mußten“, betonte er. Die rund 100 OrthopädInnen wurden aufgerufen, ihre PatientInnen heute über die Auswirkungen der Gesundheitsreform zu informieren. Nur für akute Fälle wurde eine Notfallversorgung organisiert.

Kritik gab's von der AOK und dem Verband der Ersatzkassen: „Wir fordern alle Ärzte auf, sich nicht an dem Streik zu beteiligen“, sagte der Leiter der Hamburger Ersatzkassen-Verbände, Klaus Gollert. Der „innerärztliche Streit um die Verteilung des Geldes“, sollte „nicht auf dem Rücken der Patienten“ ausgetragen werden. taz/lno

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