Ideenreich sparen

■ Der Berliner Verein zur Förderung der Solarenergie

Das Vereinsorgan heißt SolarMobil, und dieser Name ist Programm. Erstens: Solarmobile fördern, zweitens: solar mobil machen. „Wir wollen zeigen“, so Vorstandsmitglied Arno Paulus, „daß Solarenergie in allen Anwendungsbereichen praktikabel ist.“ Ein hehres Ziel für eine kleine Gemeinschaft von nur 34 eingetragenen Mitgliedern. Trotzdem (oder gerade deshalb?) gilt der Verein längst als fachliche Autorität – zu den Mitstreitern gehört zum Beispiel auch die Forschungsabteilung von Honda Europa.

Gründungsziel war im Herbst 1989 die „Öffentlichkeitsarbeit für regenerative Energien und Solar-/ Elektrofahrzeuge mittels eines jährlich stattfindenden Langstreckenwettbewerbs“. Solar-Mobilmachung im wahren Sinne des Wortes eben. Ein Jahr später schon führte der 1. Internationale Solarmobil Cup von Hamburg nach Berlin, und die sonnengetriebenen Rennflundern stießen überall auf reges öffentliches Interesse – wie bei sympathisch-spinnerten Ideen nun mal üblich.

Doch gerade diesem Image der netten, wenngleich realitätsfremden Tüftelei, das der Solartechnik im allgemeinen und den Solarmobilen im besonderen noch immer anhaftet, will der Verein entgegenwirken. Arno Paulus scheut dabei nicht den Vergleich mit der Konkurrenz: „Uns wird immer vorgehalten, Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von 17 Prozent sind nicht wirtschaftlich – der Wirkungsgrad des Autos ist in 100 Jahren Entwicklungsarbeit nie über 20 Prozent hinweggekommen.“

Und so wird der Verein denn auch nicht müde, allein oder gemeinsam mit anderen immer wieder Ausstellungen, Kongresse, Demonstrationen und andere Aktionen zu initiieren. Ein Schwerpunkt ist derzeit die Öffentlichkeitsarbeit für das geplante „Internationale Solar Center Berlin“.

Finanziert wird die Arbeit mit den Verkaufs- und Anzeigenerlösen des zwar unregelmäßig (etwa jährlich), aber dafür mit respektablen Auflagen von rund 100.000 Exemplaren erscheinenden SolarMobil sowie durch Sponsoren – zu denen übrigens einmal, 1994, auch der Stromkonzern RWE gehören wollte: Allerdings nur unter der Bedingung, daß für die damals geplante Rallye von Bonn nach Amsterdam der Begriff „Solar“ durch „Elektro“ ersetzt wird. Der Energiegigant durfte sein Geld behalten. josie

Kontakt: Verein zur Förderung der Solarenergie, Graefestraße 18,

10967 Berlin, Tel.: 030-6938834