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Geht Karasek zum „Tagesspiegel“?

Der Holtzbrinck-Verlag kauft nach und nach das „Literarische Quartett“: Erst verpflichteten die Stuttgarter Sigrid Löffler als Feuilletonchefin für die Zeit, nun wird mit Deutschlands umtriebigstem Kulturkritiker, Hellmuth Karasek, verhandelt. Laut einer Meldung der Berliner Zeitung soll Karasek dem Tagesspiegel als schwergewichtiges Geschütz im Berliner Zeitungskampf dienen.

In welcher Funktion Karasek zum Tagesspiegel wechselt, blieb jedoch offen. Zwar ist das Feuilleton seit der Demission des erfolglosen Kulturchefs Manuel Brug weiterhin ohne Leitung, doch daß Karasek der Nachfolger wird, ist eher unwahrscheinlich. Schließlich ist der 62jährige Journalist und Drehbuchautor nicht gerade als Redaktionsarbeiter bekannt, eher schon als Plaudertasche in Sachen Kultur, die vorzugsweise von Fernsehsendung zu Fernsehsendung jettet. Doch sogar in dieser Funktion könnte er dem Tagesspiegel helfen, schließlich sind dort prominente Namen schon länger Mangelware.

„Wir verhandeln über alles mögliche“, sagte Geschäftsführer Michael Grabner der taz, und so ist es gut möglich, daß Karasek einen hochdotierten Autorenvertrag erhält, um das Image des Tagesspiegel aufzupolieren.

Gerüchte, wonach Karasek das Chefredaktionsmitglied Monika Zimmermann ablöst, wurden von Chefredakteur Gerd Appenzeller dementiert: „Niemand hat vor, Monika Zimmermann abzulösen.“ Erst Ende August war Karasek nach 23jähriger Tätigkeit beim Spiegel ausgeschieden.

Foto: VOX

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