: Lufthansa legt Sanierungspaket vor
■ Nullrunde und Franchise-Modell sollen Kosten drücken
Frankfurt/Main (dpa) – Die Deutsche Lufthansa will zur Senkung von Personalkosten künftig einzelne Flugstrecken an andere Fluggesellschaften vergeben. Im Rahmen sogenannter Franchiseverträge sollen ausländische Partner im kommenden Jahr einen Teil der ertragsschwachen Auslandsflüge im Namen von Lufthansa aber auf eigenes Risiko bedienen. Dies bestätigte ein Unternehmenssprecher gestern in Köln.
Die Partner im zukünftigen „Lufthansa-Team“ sollten dafür eine Franchisegebühr in bisher nicht bekannter Höhe bezahlen – „wie bei McDolnalds, wo ebenfalls ein bestimmter Standard garantiert werden muß“, sagte Lufthansachef Jürgen Weber. Zur dauerhaften Konkurrenzfähigkeit hält er außerdem eine Nullrunde bei den Gehaltstarifverhandlungen für unerläßlich und sprach sich zugleich für eine ergebnisabhängige Bezahlung der Beschäftigten aus. Die Maßnahmen seien Teil eines Sanierungspakets, mit dem die Fluggesellschaft bis zum Jahr 2001 rund 1,5 Milliarden Mark einsparen wolle. Dies sei notwendig, damit die Lufthansa nicht sehr schnell wieder in Existenzprobleme gerate, sagte Weber und forderte außerdem eine dreijährige Laufzeit des Tarifvertrags.
Zugleich will Lufthansa nach Webers Worten ihre Beschäftigten als erstes deutsches Großunternehmen am Gewinn beteiligen. Es sei daran gedacht, an die Mitarbeiter einen erfolgsorientierten Bonus in Form von Bargeld oder Lufthansa-Aktien auszuschütten.
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