: Nicht mehr zum Kanzler
■ Kritische Gewerkschafter wollen Gegendruck statt Komanagement
Das Bündnis kritischer GewerkschafterInnen läßt dem DGB keine Ruhe. Nach der heutigen Kundgebung gegen Sozialabbau am Brandenburger Tor wollen verschiedene GewerkschafterInnen das offizielle DGB-Motto „Mehr Druck von unten“ testen: „Generalstreik – oder was?“ heißt das Thema bei der Industriegewerkschaft Medien, wo andere Formen des Widerstands gegen die Kürzungsvorhaben der Bundesregierung diskutiert werden.
„Wir treffen uns, um mal andere Akzente zu setzen“, sagte der BMW-Betriebsrat Hans Köbrich. KollegInnen aus anderen Bundesländern sollen berichten, wie sie Rationalsierungen, geplanten Betriebsschließungen und Lohnkürzungen erfolgreich entgegengetreten sind. „Es geht darum, die sensiblen Punkte der anderen Seite zu treffen, um Gegendruck zu erzeugen“, meinte Köbrich. Erwartet werden Betriebsräte von Bosch, Siemens und Kaiser's, auch das Bündnis gegen Sozialabbau lädt zu dem Treffen ein. Irritiert sind die VeranstalterInnen von den „wachsweichen Protestformen des DGB und der meisten Einzelgewerkschaften“, wie es auf einem Flugblatt heißt. Die derzeitige Gewerkschafts„strategie“ der Appelle und der Demos mit „radikal anmutendem Wortgeklingel“ führe geradewegs zurück an den Kanzlertisch. Das sei Komanagement, aber keine Gewerkschaftspolitik. cif
Treffpunkt: IG Medien, Dudenstraße 10, 18 Uhr
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