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KHD-Chef will an der Firmenkrise nicht schuld sein

■ Aktionäre von Klöckner-Humboldt-Deutz wollen Management nicht entlasten

Köln (dpa/AFP/rtr) – Unter dem optimistischen Motto „Zukunft beginnt heute“ hat der Vorstandsvorsitzende der Klöckner- Humboldt-Deutz AG (KHD), Anton Schneider, am Dienstag bei den aufgebrachten Aktionären des Maschinenbaukonzerns für Verständnis geworben. Er sei „verschnupft“, weil nicht die in Bilanzfälschungen verwickelten Mitarbeiter der Tochtergesellschaft Humboldt Wedag angefeindet würden, sondern er selbst und der Finanzvorstand Klaus Edelmann, sagte Schneider.

Der Kölner Anlagen- und Maschinenbaukonzern hat 1995 nach eigenen Angaben rund 1,13 Milliarden Mark verloren. Die vor allem in Saudi-Arabien aufgelaufenen Verluste der Wedag waren lange Zeit in den Büchern vertuscht worden. Nach dem Finanzskandal und den Verlusten im vergangenen Jahr sieht das KHD-Management jetzt aber nach eigenen Angaben gute Chancen für eine Sanierung. „Wir sehen keine Veranlassung, hier im Büßergewand vor Sie zu treten“, betonte zu Beginn der Hauptversammlung auch der KHD-Aufsichtsratsvorsitzende Michael Endris vom Vorstand der Deutschen Bank AG.

Die Aktionäre quittierten dies mit lauten Buh-Rufen. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hat zu der Hauptversammlung Anträge eingereicht, dem gesamten Vorstand und den Aufsichtsräten die Entlastung zu verweigern. Allerdings werden den Anträgen wegen der Eigentümerstrukturen bei KHD wenig Chancen eingeräumt, hält doch allein die Deutsche Bank fast die Hälfte der Aktien des Konzerns.

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