: Wie weit läßt sich der CIA in die Karten schauen?
■ Das Alliierten-Museum steht kurz vor der Gründung. Trägerverein im Oktober
Nach über zweijährigen Vorbereitungen wird am 10. Oktober der internationale Trägerverein für das Alliierten-Museum aus der Taufe gehoben. Dem Gremium gehören Historiker, Militärhistoriker, Archivare und Museumsexperten aus Deutschland, den USA, Großbritannien und Frankreich an, wie der Leiter des Aufbaustabes der Einrichtung, Helmut Trotnow, berichtet.
Auf Hochtouren laufen derzeit die Vorbereitungen für eine neue, ungewöhnliche Ausstellung, die anläßlich der Vereinsgründung eröffnet werden soll. Unter dem Titel „Jedes Objekt hat auch eine Seele. Die Entstehung des Alliierten-Museums Berlin“ beleuchtet sie in Wort und Bild sowie anhand von Objekten die Entstehungsgeschichte der Einrichtung. Das neue Vorhaben kann wegen laufender Bauarbeiten nur bis 24. November (dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr) besichtigt werden. Im unter Denkmalschutz stehenden Kino „Outpost“ werden derzeit die Elektroleitungen und Heizungen erneuert. Die Sanierung des Komplexes, in dem einst die amerikanischen Streitkräfte ihr Domizil hatten, geht 1997 weiter. Während dieser Zeit bleiben die Türen geschlossen.
Die offizielle Eröffnung des Museums ist für Juni 1998 anläßlich des 50. Jahrestages der Berlin- Blockade und der Luftbrücke geplant. Dann wird die erste Dauerausstellung zu sehen sein, die die Präsenz der Westmächte von 1945 bis 1994 in Berlin dokumentiert. Die Experten bemühen sich derzeit bei Geheimdiensten der früheren Westalliierten um Zugang zu weiteren Top-secret-Informationen. Der CIA habe bereits Bereitschaft zur Herausgabe von Dokumenten signalisiert. Die Großobjekte, zu denen eine britische „Hastings“, die als Transportflugzeug während der Luftbrücke eingesetzt war, ein amerikanischer Hubschrauber und das Wachhäuschen vom Checkpoint Charlie gehören, werden in Depots für die künftige Präsentation vorbereitet. Die vernünftigste Lösung für diese Exponate sieht Trotnow in einer Großraumhalle, räumt ihr aber angesichts der Sparmaßnahmen zur Zeit wenig Chancen ein. ADN
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