: Interkulturelle Party
■ Fest für eine MigrantInnen-Vertretung
„Wir wollen nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte erhalten“, fordert Cemal Töngel vom Arbeitskreis für jugendliche MigrantInnen. „Wir zahlen Steuern, haben aber kein Wahlrecht,“ sagt auch Arbeitskreis-Mitglied Ahmet Ackus. Deshalb soll zum ersten Mal eine selbstorganisierte Jugendvertretung für die zweite und dritte Einwanderergeneration in Bremen entstehen. Am Sonntag steigt dazu ein interkulturelles Fest im Schlachthof.
Rund 24% der 33.000 Bremer Jugendlichen zwischen 16 und 20 Jahren sind nichtdeutscher Herkunft. Die MigrantInnen-Vertretung soll für sie ein Sprachrohr sein, damit sie mit ihren Problemen in Bildung und Politik mehr Gehör finden, erklärt Arbeitskreis-Sprecher Töngel. Vor allem aber soll hier ein lebensnahes Diskussionsforum für eine soziale Gruppe entstehen, „die sich nicht länger an den Rand der Gesellschaft drücken lassen will.“ Langfristig wünscht sich der Arbeitskreis jedoch einen Ausländerbeirat und ein kommunales Wahlrecht für „Nicht-EU-Ausländer“. Das fordert auch die Bremer Ausländerbeauftragte Dagmar Lill.
Das Fest „Advantage now“ im Rahmen der bundesweiten „Interkulturellen Woche“ findet am Sonntag ab 16 Uhr statt. Mit interkulturellen Musik- und Tanzgruppen, Jongleuren und Breakdance-Gruppen aus Hemelingen und Blockdiek. Eintritt ist kostenlos.
K.M.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen