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Beratung nur mit Europas Segen

■ Staatsrat wedelt mit dem Maulkorb für die Verbraucherzentrale

„Maulkörbe verteilen zu wollen, nur weil ihm eine Information nicht paßt, dient der Sache wenig“, schimpfte der Bürgerschaftsabgeordnete Carsten Sieling (SPD). Der Grund: Ein Offener Brief des Bremer Staatsrates für Europaangelegenheiten, Günter Niederbremer (CDU). Darin warf der gestern der Verbaucher-Zentrale eine „EU-feindliche Haltung“ vor. Die automatische Telefonansage des Vermittlungsservice Obstbörse suggeriere „in populistischer Weise“, daß die EU Obst vernichtet, obwohl es kostenlos umverteilt werden könnte. Angesichts der Unterstützung Bremens durch die EU hält Niederbremer das „für sehr unangebracht“ und forderte die Verbraucher-Zentrale auf, „umgehend die europafeindlichen Aussagen ... einzustellen.“ In der Ansage heißt es: „Die Verbraucher-Zentrale vertritt die Auffassung, daß Obst umverteilt statt vernichtet werden soll.“ Leider gehe die EU hier mit sehr schlechtem Beispiel voran.

Theodora Plate, Leiterin der Ernährungsabteilung der Verbraucher-Zentrale, widersprach dem Staatsrat und verwies darauf, daß man die Anerkennung in der Bevölkerung nur dem Vertrauen in die Unabhängigkeit der eigenen Arbeit verdanke. „Daß uns jemand auf diese Weise sagen will, daß wir die EU-Politik nicht kritisieren sollen, ist einmalig.“ LR

L.R.

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