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Zufällig noch kein GAU

■ 200 Menschen demonstrierten zum zehnten Jahrestag des Atomkraftwerkes Brokdorf: „Bislang Glück gehabt!“

Rund 200 AtomkraftgegnerInnen haben am Sonnabend nachmittag anläßlich des zehnten Jahrestages des Atomkraftwerks Brokdorf (Kreis Steinburg) die Stillegung des Atommeilers gefordert. Die DemonstrantInnen zogen, begleitet von 50 PolizistInnen, von Itzehoe über Wilster vor das Atomkraftwerk, das seit dem 5. Oktober 1986 am Netz ist.

„Für uns ist heute ein Glückstag: Wir können uns nur treffen, weil 'Tschernobyl' in Brokdorf noch nicht passiert ist. Um das auch künftig zu verhindern, muß das Kernkraftwerk stillgelegt werden“, sagte der Brokdorfer Karsten Hinrichsen, der seit zehn Jahren gegen das AKW klagt. Der Ausstieg werde auf der Straße entschieden, der parlamentarische und juristische Weg sei bislang erfolglos beschritten worden, resümierte er. Dennoch müßten weiterhin alle gerichtlichen Möglichkeiten genutzt werden. Hinrichsen, der seit 1988 bei den Grünen aktiv ist, warf seiner Partei, die seit einem halben Jahr an der schleswig-holsteinischen Regierung beteiligt ist, vor, die Anti-Atomkraft-Bewegung im Stich gelassen zu haben. So habe der grüne Umweltminister Rainder Steenblock es bei den Koalitionsverhandlungen abgelehnt, die Reaktoraufsicht ins Umweltministerium zu übernehmen. lno

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