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Rocker im Krieg

■ Anschlag mit Panzerfaust in Kopenhagen fordert zwei Tote

Kopenhagen (taz) – Zwei Tote, mehrere Verletzte und ein zerstörtes Haus waren das Resultat eines Anschlags gegen das Hauptquartier der „Hell's Angels“. Der Angriff mit einer Panzerfaust am frühen Sonntag morgen mitten in Kopenhagen bildete den bisherigen Höhepunkt im skandinavischen „Rocker-Krieg“. 300 „Hell's Angels“ aus ganz Skandinavien, Deutschland und Holland waren in der dänischen Hauptstadt zu einem Fest zusammengekommen. Obwohl die Polizei das Gebäude scharf bewachte, gelang der Raketenangriff aus einem gegenüberliegenden Gebäude. Als Urheber werden die konkurrierenden „Bandidos“ vermutet – gegen die sich jetzt die nächste Racheaktion der „Angels“ richten dürfte.

Dem Anschlag in Kopenhagen war am Donnerstag ein Sprengstoffanschlag auf den „Hell's Angels“-Treffpunkt mitten im Zentrum des südschwedischen Malmö vorausgegangen, bei dem mehrere umliegende Wohnhäuser beschädigt und erstmals unbeteiligte AnwohnerInnen, darunter Kleinkinder, zu Schaden gekommen waren. In Malmö erließ die Polizei ab gestern abend ein Aufenthaltsverbot für die „Hell's Angels“ an ihren gewöhnlichen Treffpunkten. Gleich mit einem Sondergesetz will Dänemark die Rocker aus den Innenstädten hinauszwingen. Am Freitag behandelte das Parlament in erster Lesung eine Gesetzesvorlage, die einem bestimmten Personenkreis das Betreten von Gebäuden und Grundstücken verbietet, wenn Gefahren für die AnwohnerInnen zu befürchten sind.

In allen skandinavischen Ländern hat die Polizei außerdem angekündigt, in verstärktem Maße eine Einschleusung von Spitzeln in die Klubs zu versuchen – auch dies offenbar eine Maßnahme, um „Bandidos“ und „Hell's Angels“ zu verunsichern. Darüber hinaus mehren sich die Stimmen, die Motorklubs als offenbar kriminelle Organisationen ganz einfach zu verbieten. Reinhard Wolff

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