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Bauarbeiten an Museumsinsel dauern bis 2010

■ Rund 820 Millionen Mark wird die Sanierung der Museumsinsel kosten

Nach den neuesten Berechnungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz werden die Kosten für die Sanierung der Museumsinsel bei rund 820 Millionen Mark liegen. „Davon sind schon 120 Millionen verbaut“, erklärte gestern Werner Knopp, Präsident der Stiftung, vor dem Kulturausschuß des Abgeordnetenhauses. Dabei seien diese Mittel „allein für die Beseitigung von Gefahrensituationen und die Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Bauwerke“ verwendet worden.

Allein das Dach des Pergamonmuseums habe 40 Millionen Mark gekostet. „Schönheitsreparaturen an den Fassaden mußten vor Rettungsarbeiten zurückstehen“, meinte Knopp. Ab dem nächsten Jahr solle sich das ändern. Zuerst werde die Fassade der Alten Nationalgalerie fertig.

Da die Kosten zur Sanierung der Museumsinsel nur zur Hälfte vom Bund getragen werden und somit das Land Berlin 410 Millionen Mark zahlen muß, ist laut Knopp eine Aufteilung der Arbeiten auf einen längeren Zeitraum notwendig. „Es ist deshalb nicht davon auszugehen, daß das Projekt vor 2010 fertiggestellt wird.“

Weiterhin ungeklärt ist die Zukunft des Neuen Museums. Nachdem das Konzept des Mailänder Architekten Giorgio Grassi „aufgrund heftiger Kritik von Bauhistorikern“ gekippt wurde, wurden die ersten fünf Preisträger des 1994 ausgelobten Bauwettbewerbs noch einmal aufgefordert, ihre Vorschläge zu überarbeiten. „Aus Kostengründen geht es dabei zunächst nur um die Wiederherstellung des Neuen Museums, ohne eine Klärung der Übergänge zwischen den Gebäuden“, sagte Wolfgang Kahlcke, Pressesprecher der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Vor der Sommersitzung des Stiftungsrates sei nicht mit einer Entscheidung zu rechnen.

Aufgrund von Platzproblemen während der Umbauphase hatte die Bundesbaudirektion der Stiftung einen Teil der Friedrich-Engels-Kaserne in unmittelbarer Nachbarschaft des Museums überlassen. Dort soll während der Renovierungsarbeiten eine Ausweichmöglichkeit zur Unterbringung von Ausstellungsexponaten geschaffen werden. Langfristig sollen hier Restaurierungswerkstätten untergebracht werden. Ute Sander

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