piwik no script img

Gurke des Tages

Toll: In der Geschlechterdebatte in den USA scheint sich ein gemeinsamer Nenner für die Zukunft anzubieten. Wenn man dem amerikanischen Männer-Magazin Esquire Glauben schenken will, dann kommt der alte „Alpha- Mann“ wieder, allerdings in einer gemilderten Neuauflage: „Er setzt sich in einer Synthese zusammen aus dem traditionellen Mann und dem besten Teil von dem, was das feministische Anliegen ausmacht. Und zu seiner Leistungsfähigkeit gehört, auf andere einzugehen und für sie zu sorgen“, erläutert der Chefredakteur des Magazins das neue Alpha-Modell. „Der stärkste Mann ist für mich derjenige, der seine Stärke dazu nutzt, für jemanden zu sorgen und zu beschützen“, plädiert der Buchautor David Blankenhorn für einen Mann mit „moralisch verbesserter Maskulinität“. In den USA gibt es eine Reihe von Anzeichen dafür, daß Männer ihre Rolle auch wieder in der „Führung der Familie“ sehen. Ein Beispiel dafür ist die religiöse Massenbewegung „Promise Keeper“ (Männer, die Versprechen halten). Aber wie sieht nun der künftige Alpha-Mann aus, der Alt und Neu zur wohldosierten Kompromißmischung vermengt? Idealerweise ist er groß, stark und beindruckend, nicht zu gutaussehend und schon gar nicht besorgt um seine Männlichkeit. Natürliche Aggressivität sowie der Hang zu Risiko und Dominanz müssen laut Esquire-Autor Michael Segell mit weiblicher Sensibilität verschmelzen: „Was der Alpha-Mann an neuer Kraft braucht, ist psychologische Potenz.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen