: Daimler-Führungsstreit
■ Schrempp sammelt Unterschriften für neues Konzept. Aufsichtsrat soll tagen
Stuttgart (dpa) – Im Tauziehen um die künftige Führungsstruktur beim Daimler-Benz-Konzern schaltet sich jetzt der Aufsichtsrat ein. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Gesamtbetriebsratschef Karl Feuerstein sagte am Wochenende: „Ich erwarte, daß die notwendige Diskussion um die Konzernstruktur im Präsidium und im Aufsichtsrat geführt wird.“ Feuerstein bezog sich dabei auf Meldungen, nach denen Daimler-Konzernchef Jürgen Schrempp nun auch die Mercedes- Vorstände Kurt Lauk (Lkw), Jürgen Hubbert (Pkw) und Dieter Zetsche (Vertrieb) für seine Umbaupläne gewinnen konnte.
Schrempp will 1997 die Autotochter Mercedes mit Daimler- Benz verschmelzen. Mercedes war zu Zeiten von Schrempp-Vorgänger Edzard Reuter selbständig gemacht worden, um den Aufbau von Daimler als Technologiekonzern auch strukturell zu fördern. Mercedes-Chef Helmut Werner will sein Unternehmen als eigenständige Einheit erhalten.
Mercedes-Benz hatte am Freitag erklärt, kein Vorstand habe sich zu den Umstrukturierungsplänen für den Daimler-Benz-Konzern geäußert. Personalentscheidungen seien allein Sache des Aufsichtsrats der Daimler-Benz AG. Angeblich hat Mercedes- Chef Werner es abgelehnt, Stellvertreter von Schrempp im umgebauten Daimler-Konzern zu werden. Die nächste Sitzung des Aufsichtsrats wird für den 6. November erwartet.
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