piwik no script img

Sket soll privatisiert werden

■ BvS legt Sanierungskonzept für den pleite gegangenen Maschinenbauer vor. EU signalisiert Entgegenkommen

Berlin/Brüssel (dpa/taz) – Zur Rettung der Sket Schwermaschinenbau Magdeburg GmbH hat die BvS eine Auffanglösung vorgelegt. Der Verwaltungsrat der Treuhandnachfolgerin habe dem Konzept gestern zugestimmt, sagte BvS-Sprecher Wolf Schöde. Die Privatisierung im Ganzen und der Verkauf von einzelnen Unternehmensteilen würden gleichrangig verfolgt. Bereits vor längerer Zeit sei der West Merchant Bank der Auftrag erteilt worden, für die Ausschreibung einen Vorschlag vorzulegen.

Die Auffanglösung für Sket sieht vor, daß aus den Geschäftsfeldern Walzwerke, Kabel und Draht, Ölsaatmaschinen, Fertigung sowie Datenverarbeitung jeweils selbständige Auffanggesellschaften werden. Die drei gesunden Tochtergesellschaften Herborn und Breitenbach sowie die Entstaubungstechnik Magdeburg sollen abgekoppelt werden. Die Auffanggesellschaften sollen über eine von der BvS zu gründenden Sket Management und Vertrieb GmbH geführt werden. Auch weiterhin werde die BvS Liquiditätsengpässe durch Darlehen überbrücken. Den in der Öffentlichkeit genannten Finanzbedarf von 200 Millionen Mark wollte Schöde nicht dementieren.

EU-Wettbewerbskommissar van Miert signalisierte bei einem Gespräch mit dem Sket-Betriebsrat in Brüssel die Bereitschaft, weitere Beihilfen für den größten ostdeutschen Maschinenbauer zu genehmigen. Dafür sei ein tragfähiges Sanierungskonzept Voraussetzung. Den jetzt vorgestellten Plan wolle er wohlwollend prüfen.

Das Sanierungskonzept, das von künftig 570 Beschäftigten ausgeht, muß nicht nur der Bundesfinanzminister absegnen. Für die Umsetzung wird auch die Zustimmung der Mitarbeiter benötigt, betonte Schöde. Bis Jahresende sollen noch 1.500 Menschen beschäftigt werden. Morgen wollen sich die Sket- Mitarbeiter zu einer Betriebsversammlung treffen, zu der auch der Zwangsverwalter von Sket eingeladen ist.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen