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Erstes Atomendlager in den USA

■ Ab 1997 soll Bombenabfall im Salzstock verschwinden

Berlin (taz) – Noch in diesem Monat erhofft das US-Energieministerium grünes Licht für die dauerhafte Einlagerung von Nuklearmüll in New Mexiko. Stimmt die Umweltbehörde der US-Regierung tatsächlich zu, so können die Fässer ab November 1997 kommen, schreibt die Washington Post. In einem 700 Meter tiefen Salzbergwerk in der Nähe von Carlsbad sollen mit Plutonium verseuchte Werkzeuge, Flüssigkeiten und Handschuhe aus der Atombombenproduktion abgeladen werden. In der Pilotanlage ist Platz für etwa ein Fünftel der gesamten Menge derartigen Mülls aus den USA. Ausrangierte Waffen oder AKW-Brennelemente sollen hingegen nicht eingelagert werden.

„Wissenschaftliche Analysen belegen, daß die Anlage transuranen Müll für über 10.000 Jahre isolieren kann, wenn sie von menschlichen Eingriffen verschont bleibt“, sagt Charles Fairhurst, Leiter einer beratenden Expertengruppe. Das bezweifeln KritikerInnen. Sie weisen auf die Wasseradern über und unter dem Salzstock hin. Auch eine mögliche Klimaveränderung sei nicht einkalkuliert worden. Und schließlich sei die Forderung nach 10.000 Jahren sicherer Einlagerung völlig willkürlich gewesen: Plutonium ist erst nach 20.000 Jahren halb so gefährlich wie heute und erst nach 240.000 Jahren nahezu vollständig zerfallen. Eine Gruppe von Soziologen, Linguisten, Historikern und Mineralogen hat eine Studie darüber erstellt, wie sie künftige Generationen vor der Gefahr warnen können. Unvorhersehbar ist nicht nur, ob in 10.000 Jahren noch jemand eine der heute gesprochenen Sprachen und damit die Warnhinweise versteht. Selbst in Stein gemeißelte Bildergeschichten bieten keine Sicherheit: Sie könnten mutwillig zerstört oder ins Museum gebracht werden. Und schließlich könnten die Hinweise künftige Diktatoren anregen, das gefährliche Material auszugraben. aje

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