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Sonntags auch

■ Rittershaus: Läden noch weiter öffnen

In gewohnt zupackender Art hat sich Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus eines standortpolitischen Stiefkindes angenommen: des annähernd totalen Ladenschlusses an Sonntagen. Bislang können Gemeinden an vier Sonntagen jährlich „Sonderverkäufe“ genehmigen. Und bisher gilt dies auch für Hamburg. Ginge es nach dem Wirtschaftssenator, sollen aber zukünftig die sieben Hamburger Bezirke selbständig über jeweils vier Sonntagsöffnungen entscheiden können.

So könnte an maximal 28 Sonntagen im Jahr Papi zwar weiterhin – zumindest theoretisch – der Familie gehören, Mami hingegen nicht. Überwiegend Frauen und zahlreiche Mütter sind im Einzelhandel beschäftigt. Und durch die neuerdings erweiterten Öffnungszeiten wird deren Familienleben bereits belastet. Vermehrte Sonntagsöffnungen verlangten von den schlechtbezahlten Verkäuferinnen noch mehr Flexibilität – an Tagen, die sich für gemeinsame Unternehmungen besonders anbieten. Denn eine Sonntagsöffnung wird vor allem im Zusammenhang mit Stadtteilfesten oder anderen kulturellen Ereignissen angedacht. Entsprechend unsensibel findet die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft das Ansinnen des Senators.

Auch dessen Umsetzbarkeit steht noch auf einem anderen, unbeschriebenen Blatt. Bislang sei noch nicht darüber diskutiert worden, sagt Gunter Barnbeck, SPD-Mitglied der Bürgerschaft und des Wirtschaftsausschusses. „Ich glaube nicht, daß es in der SPD-Fraktion mehrheitsfähig ist.“ win

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