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Der Eurofighter muß in der Startbox bleiben

■ Koalition will erst 1998 für Eurofighter zahlen. Dennoch Startgelder für Dasa?

Berlin/Bonn (taz) – Trotz der angespannten Haushaltslage hält die Bundesregierung offenbar am Eurofighter fest. Das Prestigeobjekt, dessen Systempreis pro Stück bei rund 130 Millionen Mark liegen soll, wird vorerst aber nicht in den Etat 1997 aufgenommen. Darauf einigten sich gestern die Koalitionsspitzen von CDU, CSU und FDP bei einem Treffen mit Verteidigungsminister Volker Rühe. Über eine mögliche Serienproduktion und die endgültige Höhe der Anschaffungskosten soll Rühe in den nächsten drei Monaten ein Konzept unterbreiten, hieß es aus Koalitionskreisen.

Der Kampfjäger, der einst unter dem Titel Jäger 90 firmierte, soll ab der Jahrtausendwende die amerikanischen Phantom-Maschinen und die aus DDR-Beständen übernommenen russischen MiG-29 ablösen. Ingesamt will die Bundeswehr 180 der in einem europäischen Verbund geplanten 620 Maschinen kaufen. Die mit 30 Prozent an der Produktion beteiligte Dasa, eine Tochter von Daimler-Benz, soll unterdessen mit dem Gesamtpreis heruntergegangen sein. Statt ursprünglich geforderter 26 Milliarden sind derzeit 23 Milliarden Mark im Gespräch. Dies wollte Dasa-Sprecher Christian Poppe gestern allerdings nichts bestätigen. Rühe hingegen soll an seiner Preisvorstellung von 21,3 Milliarden weiter festhalten.

Die Vorbereitungen zur Serienproduktion ist für 1997 anvisiert. Mit der Auslieferung der ersten Maschinen wird ab dem Jahr 2001 gerechnet. Obwohl für die Beschaffung des Jägers auf der Sitzung des Haushaltsausschusses am Donnerstag eine sogenannte Leerstelle eingetragen ist, wird die Rüstungsindustrie im kommenden Jahr vorraussichtlich nicht gänzlich leer ausgehen. Für die bereits investierten Entwicklungskosten des Eurofighters stehe eine Summe zwischen 100 und 200 Millionen zur Debatte, hieß es gestern aus dem Haushaltsausschuß. Die Dasa hat hierfür allerdings rund 400 Millionen Mark angemeldet.

In immer weitere Ferne scheinen indessen die deutsch-französischen Spionagesatelliten Helios II und Horus zu rücken. Das Thema wurde auf dem gestrigen Bonner Treffen nicht angesprochen, hieß es. Das 7,3 Milliarden Mark teure Satellitenprojekt, das von Dasa und dem französischen Konzern Aereospatiale entwickelt werden soll, könnte für die Finanzierung des Eurofighters geopfert werden. Das deutsche Verteidigungsministerium hatte bereits vor einem Monat verlauten lassen, die Satelliten hätten derzeit „keine Priorität“. Möglicherweise wird das Milliardenprojekt auf dem deutsch- französischen Gipfel am 9. Dezember zur Sprache gebracht. Severin Weiland

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