„Das Buch der Engel“ im Atombunker

Hinab in den – üblicherweise nicht betretbaren – Bunker unterm Hauptbahnhof gings am Samstagabend bei der einmaligen Vorstellung des Stücks „Bibliothek der Zwischenräume“ von Michael Batz. Es war die erste Station im mehrteiligen Theaterprojekt „Das Buch der Engel“, mit dem der Autor und Theatermacher Batz und 18 Mitspielende vom Thalia-Treffpunkt und der Volkshochschule in den nächsten Monaten Schicksale vergessener Hamburgerinnen und Hamburger ans Tages- (oder Neon-)licht befördern wollen: diesmal das der 1854 gestorbenen Elise Lensing, der Förderin Friedrich Hebbels, die schließlich auf dem Armenfriedhof endete.

Männer und Frauen im Publikum wurden zunächst getrennt, um die unterirdischen Gewölbe zu erleben. Später erfuhren sie in dem in den 30er Jahren gebauten Bunker, für den der alte Armenfriedhof planiert wurde, gemeinsam etwas über Elise Lensings Los. Ältere erinnerten sich unter dem Eindruck der Bunkeratmosphäre an ihre eigene Geschichte, Jüngere schüttelten erstaunt den Kopf über das architektonische Zeitzeugnis. Nächste Station soll die Finanzbehörde (22. November) sein.

Foto: Markus Scholz

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