piwik no script img

Wissen, wer wo was tut

Vor dem Hintergrund zunehmender Gewaltbereitschaft in St. Pauli hat die Hamburger Polizei in der Nacht zum Samstag Aktionismus demonstriert. Zehn Lokale und eine Wohnung auf dem Kiez wurden durchsucht. Nach Angaben der Polizei wurden dabei 203 Personen kontrolliert, 55 von ihnen wurden zur Überprüfung der Personalien mit auf eine Revierwache genommen. Dabei seien 45 Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Ausländer- und das Betäubungsmittelgesetz gestellt und 22 Personen erkennungsdienstlich behandelt worden. Außerdem wurden mehrere Waffen beschlagnahmt. Rund einhundert Polizisten waren von Freitag um 20 Uhr bis Samstag um 4 Uhr im Einsatz.

Erst in der Nacht zum 10. November war es in der Bar „Blue Night“ zu der blutigsten Auseinandersetzung in der Hamburger Kriminalgeschichte gekommen. Dabei waren zwei Menschen getötet und vier verletzt worden. „Wir haben die Vorfälle der jüngsten Vergangenheit zum Anlaß genommen, vermehrt Präsenz zu zeigen“, sagte Polizeisprecher Hartmut Kapp. Die Razzia sei aber schon vor der Schießerei im „Blue Night“ geplant gewesen. „Die Polizei wird die zunehmende Bewaffnung verschiedener Gruppen nicht hinnehmen“, meinte Kapp. „Wir wollen wissen, wer wo sein Unwesen treibt“. Es seien nur Personen überprüft worden, die einem bestimmten Milieu zugeordnet würden.

Zur Bekämpfung der Gewaltkriminalität im Hamburger Rotlicht-Milieu hat die Polizei eine Sondereinheit eingesetzt. Die „Operative Präventionseinheit“ soll Schwerstkriminalität unter anderem mit offensivem Vorgehen gegen potentielle Tätergruppen eindämmen. lno

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen