: Der alte Ami kehrt zurück
■ Für 999 Mark: Nostalgie-Tour in die deutsche Hauptstadt
Die Amis kamen: 70 US-Veteranen besuchten gestern den ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie und das Mauermuseum. Dem Ex-Infantristen Lou Hoger aus Kansas hat's ganz gut gefallen. „Wir haben die Wiedervereinigung am Fernseher verfolgt, jetzt bin ich hier und sehr beeindruckt.“ Nur eins stört ihn: „Vom Checkpoint Charlie sieht man nur noch wenig. Und von der Mauer ist auch kaum was übriggeblieben.“
Die Amis werden wiederkommen: Aktive und ehemalige Militärangehörige sowie deren Familien werden im nächsten Jahr mit dem Programm „Nostalgic Journeys“ an die Orte in Deutschland reisen, an denen sie vor Jahren einmal stationiert waren oder die für die US-Militärgeschichte von besonderer Bedeutung sind. Schwerpunkt der Reise wird die deutsche Hauptstadt sein. „Berlin war mit Amerika immer eng verbunden, hier waren viele Soldaten mit ihren Familien stationiert“, sagt der Sprecher der Berlin Tourismus Marketing, Bernd Buhmann.
Die Amerikaner stellen noch immer die größte Touristen- Gruppe in Berlin, waren aber vor dem Alliierten-Abzug zahlreicher. 1995 sackten die Besucherzahlen um 17 Prozent ab, in diesem Jahr hofft man wieder auf das alte Niveau von 78.000 Gästen zu kommen. Mit „Nostalgic Journeys“ versprechen sich die Reisefachleute schon im ersten Jahr 5.000 Besucher zusätzlich. Ab 999 Dollar kostet die einwöchige Reise mit Flug, Unterkunft und Hotels, ausgerichtet von einem großen amerikanischen Reiseveranstalter. dpa/taz
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