Schlachte wird maritim

■ 38 Millionen Mark soll die neue Weserpromenade mit Anlegern für viele Schiffe kosten / Tourismusförderung

Bremen macht ernst mit seiner Hinwendung zur Weser. In der nächsten Woche werden die Wirtschaftsförderungsausschüsse voraussichtlich 32,5 Millionen Mark freigeben, um die Schlachte zu einem maritimen Boulevard umzubauen. Weitere sechs Millionen Mark hat die Stiftung Wohnliche Stadt zugesagt.

Die 1,5 Kilometer zwischen Wilhelm-Kaisen-Brücke und Eisenbahnbrücke sollen bis 1999 zu einer 15 Meter breiten Uferpromenade umgestaltet werden. 17 Schiffe, von der historischen Hansekogge bis zum Seitenraddampfer und diversen Gastronomieschiffen sollen Touristen an den Fluß locken. Dazu werden neun feste und drei Pontonanleger gebaut. Das Geld soll aus dem Tourismusförderungstopf des Wirtschaftspolitischen Aktionsprogramms (WAP) kommen.

Vor der Martinikirche werden weiterhin die Fahrgastschiffe festmachen, allerdings sollen zu den Dampfern der Schreiber-Reederei noch andere attraktive Ausflugsschiffe hinzukommen. Die bisherigen Anleger werden durch einen langgestreckten Ponton ersetzt, für den sieben Millionen Mark veranschlagt sind.

Die Promenade wird in gelbem Klinker gepflastert und zum Fluß hin durch Bänke und Lampen „möbliert“. In Höhe der Jugendherberge an der Diepenau wird das Ufer terrassiert, kleinere Boote sollen an einem Steg festmachen.

Größter Kostenpunkt beim Aufpeppen von Bremens historischer Hafenzeile ist die Herstellung von fast 900 Metern Flußspundwänden, denn die Böschungen werden durch gerade Wände ersetzt. Das Wasser- und Schiffahrtsamt muß die Wasserbauvorhaben des Landes Bremen allerdings noch genehmigen. „Die neuesten Planungen müssen uns noch vorgelegt werden“, sagt der stellvertretende Leiter des Amtes, Karsten Tode. Zu beachten sei besonders die Sicherheit der Schiffe. Diese müßten bei drohenden Eiswintern schnell an andere Liegeplätze gebracht werden können, dürften also nicht zu hohe Masten haben, weil sie sonst nicht mehr unter den Brücken hindurch paßten. Außerdem müßte der Querschnitt der Weser beachtet werden, weil dadurch Fließgeschwindigkeit und Hochwasser beeinträchtigt würden. Das Land sei für die Hochwassersicherung verantwortlich. Die geplanten Spundwände seien wohl unproblematisch. jof