: „Satanische Elemente“ in Bonn am Werke
■ Teheran jubelt über den Kotau des Bundeskanzlers vor dem Mullah-Regime
Bonn/Teheran (dpa/AFP) – Irans Staatschef Ali Akbar Rafsandschani hat gestern dafür plädiert, die „freundschaftlichen Beziehungen“ zwischen beiden Ländern fortzusetzen. „Es gibt keinen Zweifel daran, daß Iran und Deutschland entschlossen sind, die freundschaftlichen Beziehungen fortzusetzen.“ Er bewertete den Brief des Bundeskanzlers an ihn als Hilferuf. Die USA und Israel als „Hauptfeinde“ Irans hätten „die deutsche Regierung so weit in Bedrängnis gebracht, daß der deutsche Kanzler mir schreibt und mich um Hilfe bittet, um unsere Beziehungen zu retten“, sagte er. „Satanische Elemente“ seien bemüht, „die Zusammenarbeit in einen Streit zu verwandeln.“
Kohl hatte in dem Brief seine „große Beunruhigung und Besorgnis“ über die Konfrontation um den „Mykonos“-Prozeß zum Ausdruck gebracht, die „leider dazu geeignet“ sei, das „freundschaftliche Verhältnis“ zu beeinträchtigen. Er versicherte Rafsandschani, es liege „sowohl der Bundesregierung als auch der deutschen Justiz“ völlig fern, die religiösen Gefühle des iranischen Volkes zu verletzen. In dem Prozeß war die iranische Führung als Auftraggeber der Morde benannt worden. Seite 8
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