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Zahl der bedürftigen Aids-Erkrankten steigt weiter stark an

Immer mehr HIV-infizierte und an Aids erkrankte Menschen geraten in Not, mahnte die Deutsche Aids-Stiftung am Montag in Bonn. Die Zahl der Neuinfektionen und Neuerkrankungen ist in den vergangenen neun Monaten gleich geblieben. Trotzdem sind bei der Stiftung 2.642 Anträge auf Hilfe eingegangen – deutlich mehr als im Jahr 1995. „Das ist ein Zeichen für die immer schwieriger werdende soziale Lage der Menschen mit HIV und Aids“, sagte Ulrich Heide vom Stiftungsvorstand. Ziel sei es, „schwer erträgliche Lebensumstände“ soweit möglich zu erleichtern und „individuell und unbürokratisch“ zu helfen. Fast die Hälfte der Anträge auf finanzielle Unterstützung kamen aus den Ländern Berlin und Nordrhein- Westfalen. Heide nannte Beispiele: Die Stiftung finanzierte einem Berliner ein neues Fahrrad. Nachbarn hatten sein altes Rad zerstört, als sie erfuhren, daß er an Aids erkrankt ist. Ein ehemals drogenabhängiger Infizierter bekam einen Zuschuß, mit dem er ein eigenes Geschäft eröffnen konnte. Die Deutsche Aids- Stiftung entstand vor wenigen Wochen durch den Zusammenschluß der Stiftung „Positiv Leben“ und der Nationalen Aids-Stiftung. Sie gibt unter anderem Rechtsschutz und unterstützt Projekte von Selbsthilfegruppen und AidsHilfe-Organisationen. Das Kapital kommt aus Zuwendungen der Versicherungswirtschaft, des Roten Kreuzes, von Bund und Ländern.

Tina StadlmayerFoto: Paul Langrock/Zenit

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