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■ Die Affäre José LópezOpel/GM versus Volkswagen

Seit der spanische Industriemanager José Ignacio López von General Motors zu Volkswagen wechselte, führen beide Autokonzerne eine Schlammschlacht um angebliche Industriespionage.

12.3. 1993: VW teilt mit, daß der bei GM als harter Sanierer bekannt gewordene López nach Wolfsburg wechselt.

1.4. 1993: Opel-Chef David Herman wirft VW vor, Dutzende weitere Führungskräfte von GM und Opel abwerben zu wollen. Tatsächlich folgen einige López nach Wolfsburg.

2.4. 1993: Opel erwirkt eine einstweilige Verfügung gegen die Abwerbungsversuche von VW. Ein Berufsverbot für López können die Rüsselsheimer nicht durchsetzen.

22.5. 1993: GM/Opel stellen Strafantrag gegen López wegen Industriespionage. Der Baske weist alle Vorwürfe zurück. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt nimmt die Ermittlungen auf.

27.6. 1993: Piäch wirft GM/ Opel vor, einen „internationalen Wirtschaftskrieg“ gegen VW angezettelt zu haben.

30.7.1993: Piäch stellt Kontakt zu GM-Chef Jack Smith her, eine Einigung kommt aber nicht zustande.

31.7. 1993: Die US-Justiz nimmt Untersuchungen zu López auf.

8.8. 1993: VW deutet an, daß von GM gewechselte Mitarbeiter womöglich geheime GM- Unterlagen vernichteten.

26.8. 1993: VW meldet für das erste Halbjahr 1,6 Milliarden Mark Verlust. Am selben Tag durchsuchen Ermittlungsbeamte die VW-Zentrale in Wolfsburg. In den folgenden Wochen laufen vergebliche Bemühungen um einen Vergleich beider Konzerne.

8.10. 1993: GM/Opel verklagen VW in Braunschweig auf Schadenersatz.

16.12. 1993: Opel scheitert erneut damit, López ein gerichtliches Beschäftigungsverbot auferlegen zu lassen.

2.2. 1994: Auch die Berufung in dieser Sache scheitert.

27.4. 1994: Die Darmstädter Ermittler finden bei López Unterlagen, die GM als geheim eingestuft haben soll.

27.6. 1994: Es wird bekannt, daß sich das FBI in die Ermittlungen einschaltet.

8.3. 1996: GM/Opel verklagen VW, Piäch und López in den USA auf Schadenersatz. Mehrere VW-Anträge auf Einstellung des Verfahrens scheitern.

30.10. 1996: VW scheitert vor dem Frankfurter Landgericht mit dem Versuch, Opel den Vorwurf der kriminellen Vereinigung zur Industriespionage verbieten zu lassen.

8.11. 1996: Laut Darmstädter Staatsanwaltschaft soll López noch 1996 angeklagt werden.

18.11. 1996: Der Schadenersatzprozeß in Braunschweig beginnt im Herbst 1997.

26.11. 1996: Ein US-Gericht entscheidet, daß sich VW, Piäch und López auf der Grundlage des Anti-Mafia-Gesetzes in den USA zu verantworten haben.

27.11. 1996: Opel nennt als Bedingungen für einen außergerichtlichen Vergleich ein Schuldeingeständnis von VW, Schadenersatz in unbezifferter Höhe und López Rücktritt.

28.11. 1996: Es wird bekannt, daß López heute seinen Rücktritt anbieten wird. AP

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