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Kein Schoko-Nachschub

■ Kampf um Lohnfortzahlung: Streik in der Süßwarenindustrie wird ausgeweitet

Hamburg (dpa) – Der Streik in der westdeutschen Süßwarenindustrie wird in dieser Woche drastisch ausgeweitet. Das kündigte die Gewerkschaft Nahrung, Genuß, Gaststätten (NGG) gestern an, nachdem ein Sondierungsgespräch mit den Arbeitgebern über einen Kompromiß bei der Lohnfortzahlung für Kranke ohne Annäherung geblieben war. Von heute an sollen zwölf weitere Betriebe mit knapp 7.000 Beschäftigten bestreikt werden. Schon seit der vergangenen Woche sind nach Gewerkschaftsangaben in sieben Betrieben rund 4.800 Beschäftigte im Ausstand. Es ist der erste unbefristete Streik nach der gesetzlichen Kürzung der Lohnfortzahlung auf 80 Prozent.

Als Kompromißlösung setzen die Arbeitgeber zunehmend auf das Modell, das in der vergangenen Woche für die Kautschukindustrie vereinbart wurde. Danach erhalten kranke Beschäftigte zwar das volle Gehalt, müssen aber Abstriche beim Urlaubsgeld hinnehmen. Einen entsprechenden Vorschlag der Süßwaren-Arbeitgeber lehnte die NGG jedoch als nicht annehmbar ab.

Auch die Metall-Arbeitgeber in Norddeutschland bevorzugen eine Koppelung von voller Entgeltzahlung und Kürzung des Urlaubsgeldes. Entsprechend äußerten sich am Wochenende die Verhandlungsführer für die Tarifbezirke Niedersachsen und Küste. Von seiten der IG Metall wurde der Vorschlag abgelehnt mit dem Hinweis, daß die Lohnfortzahlung in Niedersachsen tariflich gesichert sei. Für Hamburg und Schleswig-Holstein will die IG Metall allerdings noch in diesem Monat den Manteltarif kündigen, sagte Bezirksleiter Frank Teichmüller zur dpa.

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