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Gewerbeflächenhunger abgespeckt

■ Kein Technologiepark statt Naturschutz Koalition beriet Gewerbeflächenplan

Einen „Weserpark“ an der Ritterhuder Heerstraße wird es nicht geben, das verabredeten gestern die Fraktionsvorstände von CDU und SPD. Auch andere Projekte aus dem Entwurf zum neuen „Integrierten Flächenplan“ (IFP) des Wirtschaftssenators legten sie auf Eis: Keine Zustimmung zur Ausweitung des Technologieparks Universität ins Naturschutzgebiet. Über die 2.000 Kleingärten auf dem Stadtwerder „haben wir gar nicht geredet“, versicherte CDU-Chef Ronald-Mike Neumeyer, es könne nur um eine kleine Fläche am Wasserwerk gehen. Vertagt wurde die Frage, ob das „Eurozentrum Hansalinie“ entlang der Autobahn A1 zusammen mit Achim und bis zum Bremer Kreuz entwickelt werden soll oder in Konkurrenz zu der Nachbargemeinde bis zur Landesgrenze. „In 90 Prozent der Fälle“ seien die Vorstellungen von SPD und CDU aber „deckungsgleich“, versicherte SPD-Chef Christian Weber: Flughafen-Gelände inklusive Großmarkt, GVZ, „Industriepark West“ bei Klöckner und andere schon früher beschlossene potentielle Gewerbeflächen finden weiterhin die Unterstützung der großen Bürgerschaftsmehrheit.

Bei ihrem „no“ zur Ritterhuder Heerstraße waren die Koalitionäre sich schnell einig, denn ein neues Einkaufszentrum würde vor allem den City-Lagen in Vegesack weitere Konkurrenz machen. Beim Technologiepark Universität fühlten sich die Fraktionsvorstände schlecht informiert: Zwischen 20 und 60 Hektar schwankten die Zahlen über zu verplanende Flächen, berichtete Neumeyer. Als Ausweich-Gelände anstelle des Naturschutz-Gebietes sollte zudem ein bisher für Kleingärten vorgesehenes Gebiet (Bebauungsplan Nr. 1880) geprüft werden. Wenn schließlich die Hochschule nach Grohn verlegt werden sollte und dort ein neuer Technologiepark geplant werde, dann, so die Fraktionsvorstände, müßte man den Bedarf noch einmal neu überprüfen. Dabei dürften nur technologieorientierte Firmen, „die wissenschaftlichen Transfer benötigen“, berücksichtigt werden. Ansiedlungen wie das Brema-Einkaufslager in Uni-Nähe dürften nicht mehr vorkommen, erklärte Neumeyer. Für die Siemens-Dienstleistungsbereiche allerdings, die bisher im alten Siemens-Hochhaus am Bahnhof untergebracht sind, sei der Technologiepark „eine gute Adresse“.

Fallengelassen wurde die SPD-Forderung, daß vor neuen Beschlüssen über neue Gewerbegebiete die Bilanz der Flächenvergabe 95 vorgelegt werden muß. K.W.

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