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Junge Temperamente

■ Jugendtheaterfestival im Schlachthof setzt ganz auf Tänzerisches Theater

Sie heißen „Teatr Dada“ oder „Wild Koppig Bloed“, sie erheben keinen Anspruch auf künstlerische Professionalität, doch sie setzen dafür ganz auf Temperament und Energie. Die Rede ist von zwei der fünf Gruppen, die nach Auffassung der VeranstalterInnen ganz genau zum Konzept von „danse Explosive“ passen; dem internationalen Jugendtheaterfestival, das der Schlachthof vom 10. bis zum 14. Dezember schon zum dritten Mal ausrichtet.

„In Bremen gibt es zahlreiche Jugendtheatergruppen“, weiß Schlachthof-Mitarbeiterin und Festivalorganisatorin Barbara Hirsch. Doch Tanz sei von Jugendlichen in der Hansestadt bislang kaum als Ausdrucksform entdeckt worden. Um auf diesem Feld Anstöße zur Nachahmung zu geben, wurde der Schwerpunkt des mit rund 20.000 Mark finanzierten Festivals kurzerhand vom Schauspiel auf tänzerisches Theater verlegt.

Neben dem „Teatr Dada“ aus Danzig oder dem Ensemble „Wild Koppig Bloed“ aus Leeuwarden wurden noch die Gruppe „Latrinité“ aus dem belgischen Gent sowie die Kölner „Dance 4 Teens Company“ in den Schlachthof eingeladen. Als Bremer Beitrag bezogen Hirsch & Co die Aufführung „Scheiter Heiter!“ des Jugendtheaters „B.E.S.T“ (siehe taz vom 3.12.) ins Festivalprogramm ein, obwohl die Gruppe der Sparte Schauspiel zuzurechnen ist.

Durch das Programm der nach Video-Einsendungen ausgewählten Gruppen zieht sich nach Hirschs Angaben der rote Faden einer Auseinandersetzung zwischen Individuum und Gruppe. Der Konflikt mit den Eltern hat ausgedient. Statt dessen wird in allen vier von Profis und Halbprofis erarbeiteten Choreographien thematisiert, wie sich der Einzelne behaupten kann, ohne in der Clique unterzugehen. Witziges, wildes und respektloses Theater sei bei allen Inszenierungen zu erwarten, kündigt Barbara Hirsch an. ck

Festival „danse Explosive“ vom 10. bis zum 14.12. mit Aufführungen und Workshops im Schlachthof, in der Kulturwerkstadt West-end sowie in der Schwankhalle Buntentor

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