■ US-Waffenplutonium in Reaktoren: Einstieg in die MOX-Produktion
Washington (AP) – Die US- amerikanische Regierung plant, fast 50 Tonnen Plutonium aus zerlegten Atomwaffen zu beseitigen. Ein Teil soll als Brennstoff für Kernkraftwerke verwendet werden, ein anderer Teil in Glas eingeschmolzen und unterirdisch endgelagert werden. Wie aus Regierungskreisen in Washington verlautete, wollte Energieministerin Hazel O'Leary das Zwei-Milliarden-Dollar-Programm noch gestern präsentieren.
Unklar ist, wieviel des Plutoniums mit Uran zu Mischoxid (MOX)-Brennelementen vermischt und in Kernkraftwerken eingesetzt werden soll. Wie aus dem Energieministerium zu hören war, ist mindestens ein Drittel des Plutoniums verunreinigt und kommt deswegen für die Verbrennung nicht in Frage.
Derzeit werden in keinem der US-amerikanischen Atomkraftwerke MOX-Brennelemente eingesetzt. Der Brennstoff wurde in den 70er Jahren verboten, damit militärische und zivile Atomprogramme voneinander getrennt bleiben. Kritiker weisen darauf hin, daß nach dem jüngsten Plan waffenfähiges Plutonium auf den Markt gelangt und damit die Gefahr eines Mißbrauchs wächst. Vertreter des Energieministeriums argumentieren jedoch, daß die Sicherheit auch außerhalb des Militärs gewährleistet werden könne.
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