piwik no script img

Unterm Strich

Wie alles anfing: Heiner Müller war tot, und Martin Wuttke wurde zu seinem Nachfolger am Berliner Ensemble bestimmt, Sie wissen schon, BE. Dann ist Wuttke letzte Woche als Intendant zurückgetreten, weil ihm der Berliner Kultursenator Peter Radunski (CDU) keinen Subventionsvertrag bis 2002 garantieren wollte (siehe taz vom 6.12.). Und jetzt wird alles besser. Erstmals erhalten Berliner Kultureinrichtungen Gelder aus dem Hauptstadt-Kulturfonds des Bundes für 1997 – darunter auch das Berliner Ensemble und der Martin-Gropius-Bau. In gemeinsamer Trägerschaft von Bund und Land stünden dem Gropius-Bau als internationalem Ausstellungshaus aus dem Fonds 20 Millionen Mark zur Verfügung, teilte der Berliner Senat am Montag mit. Das Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm wird zum 100. Geburtstag von Bertolt Brecht 1998 bei Robert Wilsons Inszenierung des Brecht-Stücks „Der Ozeanflug“ mit 500.000 Mark unterstützt. Insgesamt erhalten Berliner Kultureinrichtungen und -projekte von nationaler Bedeutung aus dem Kulturfonds 60 Millionen Mark vom Bund.

Das Kuratorium, dem unter anderen Bundesinnenminister Manfred Kanther und Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen (beide CDU) angehören, beschloß außerdem die Förderung des Centrum Judaicum mit rund 1,4 Millionen Mark zur Restaurierung seines Archivs. Die Stiftung Deutsche Kinemathek erhält für die Aufarbeitung der Marlene-Dietrich-Collection 245.000 Mark.

Das Konzertzelt Tempodrom kann mit 200.000 Mark Zuschuß für sein Festival „Heimatklänge 1997“ rechnen. Das Hebbel Theater erhält für das Internationale Tanzfest Berlin im kommenden Jahr 400.000 Mark. An das von den Berliner Festspielen organisierte Theatertreffen gehen 1,3 Millionen Mark. Die zeitgenössische Musik- Biennale der Berliner Festspiel GmbH wird mit 1,5 Millionen Mark unterstützt. Finanzielle Förderung erhalten unter anderem auch die Deutsche Staatsoper Unter den Linden, die Deutsche Oper, das Deutsche Theater und das Haus der Kulturen der Welt.

Und noch ein Preis: Der britische Schauspieler Anthony Hopkins ist in Frankreich zum Kommandanten des Ordre des Arts et des Lettres ernannt worden, eine der höchsten Auszeichnungen des französischen Kulturbetriebs.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen