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ÖPNV überwindet Landesgrenze

■ „Zweckverband VBN“ übernimmt Nahverkehrs-Kompetenz

„Wenn es Bremen als Bundesland nicht gäbe, gäbe es schon längst einen Großraumverband für Verkehr, Abfall und Kultur“, erklärte der Oberkreisdirektor von Osterholz, Hans-Dieter von Friedrichs. Der einzige Sektor, in dem mühsam genug und Schritt für Schritt die Landesgrenzen überwunden werden, ist der des öffentlichen Nahverkehrs. Gestern setzten Bremens Bausenator Bernt Schulte und Vertreter der Umland-Kreise ihre Unterschrift unter einen weiteren Schritt nach vorn in dieser Richtung: Wichtige Kompetenzen in der regionalen ÖPNV-Politik sollen zukünftig von einem „Zweckverband Verkehrsverbund“ gestaltet werden.

Seit dem 2.1.1989, der Gründung des „Verkehrsverbundes Bremen-Niedersachsen“ (VBN), arbeiten Nahverkehrs-Unternehmen und Politiker daran, die „lange Zeit sehr störende“ Landesgrenze zu überwinden. Bis heute aber, so räumte auch BSAG-Chef Witt ein, ist zum Beispiel das Bremer ÖPNV-Netz der BSAG „sehr, sehr auf Bremen zentriert“, nur in Ausnahmefällen wurde „über den Zaun hinausgedacht“ und die Landesgrenze überwunden. Das soll sich in Zukunft ändern: In dem neuen Zweckverband und der parallel dazu gegründeten Verkehrsverbund-GmbH der 33 Transportunternehmen soll ein gemeinsamer Verkehrsplan erarbeitet werden - „und dann gehts ums Geld“ (Witt). Denn bezahlen muß dann doch jede Gemeinde, wenn ein zusätzliches Angebot nicht im Interesse aller definiert wird. Und bei ÖPNV-Angeboten geht es immer darum, wer die Defizite übernimmt.

Die gemeinsame Verkehrsverbund-GmbH will das Design von Fahrzeugen und Haltestellen angleichen, irgendwann in Zukunft soll es dann möglich sein, daß niedersächsische Busse an den Haltestellen der BSAG anhalten dürfen und nicht 100 Meter weiter eigene Haltestellen einrichten müssen. Das schienengebundene Netz der Bahn-AG ist bisher in den Verbund nicht integriert, das soll aber folgen. Bis dahin muß das Problem der Bahn-Card gelöst werden, die im VBN-Bereich zum Ärger mancher Benutzer nicht gilt. K.W.

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