: UKE-Skandal: Prozeß verzögert
Der Prozeß um den Strahlenskandal in der UKE-Frauenklinik kann sich um ein dreiviertel Jahr verzögern. Das fürchtet Patientinnen-Anwalt Wilhelm Funke, nachdem das Oberlandesgericht (OLG) am 18. Dezember einem Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter Timmermann am Landgericht (LG) stattgab. Funkes Gegner vor Gericht, Anwalt Wolf Römmig, der den ehemaligen Chef der radiologischen Gynäkologie Prof. Dr. Hans Joachim Frischbier vertritt, wollte alle drei Richter für befangen erklären lassen. Zwei Anträge wurden abgelehnt. Dem Antrag gegen Timmermann gab das OLG statt. Der hatte im Januar, als er mit dem Fall Frischbier noch nicht befaßt war, in der Wissenschaftsbehörde angefragt, ob und wie sich das Gericht über Strahlentherapie informieren könne. Am 1. März hatte das LG dann das Hermann-Holthusen-Institut im AK St. Georg aufgesucht, um die anhängigen Klagen wegen des Vorwurfs überhöhter Dosierungen bei Bestrahlungen in der UKE-Frauenklinik besser bearbeiten zu können. Mittlerweile war auch Frischbier auf seiten der beklagten Stadt ins Verfahren eingetreten. Am 21. Juni hatte das LG Frischbier verurteilt: Er hatte seine Aufklärungspflicht vernachlässigt, weil er seine Patientinnen nicht über Behandlungsalternativen informiert hatte. Nun müssen alle Verhandlungen wiederholt werden. Funke glaubt, daß sich „am Ergebnis nichts ändern wird“. Nur die Geschädigten müssen länger warten. jkn
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